Der Arte-Povera-Künstler Giuseppe Penone passt hervorragend ins Ambiente des Museums in Grand-Hornu bei Mons. In der Abgeschiedenheit einer stillgelegten Zeche präsentiert Penone seine raumfüllenden Baumskulpturen sowie riesige drei auf vier Meter große Graphit-Zeichnungen in einem Saal, der an die Rothko-Kapelle in Houston-Texas erinnert.
Seit der Ausstellung von Anish Kapoor im Jahr 2004 hat kein Künstler das Museum in Grand-Hornu so eindruckweckend bespielt wie Giuseppe Penone. Das Werk spricht unmittelbar an, sowohl den Kunstkenner als auch den Beobachter, der die jüngere Kunstgeschichte nicht kennt.
Für Museumsdirektor Laurent Busine ist dies ein Merkmal der ganz großen Künstler der Gegenwart wie Kapoor, Paolini und eben Penone. "Ob es sich jetzt um einen ausgehöhlten und mit Harz gefüllten Baum handelt oder um monochrome Graphit-Zeichnungen, die auf Mustern der menschlichen Haut basieren: Der Funke springt sofort auf den Besucher über, egal ob dieser jetzt Kunstkenner ist oder nicht", sagte Busine im BRF-Interview. Laurent Busine stellte Penone schon 1986 in Charleroi aus.
Giuseppe Penone erzählt in seinen Arbeiten von Leben und Tod, von Mensch und Natur: sowohl philosophisch als auch poetisch. Selbst eine ökologische Weltanschauung lässt sich in das Werk hinein interpretieren.
Die Ausstellung von Giuseppe Penone im Museum für moderne Künste der Französischen Gemeinschaft in Grand-Hornu läuft bis zum 13. Februar 2011.
Bild: MAC's