Das Wort "Erfolg" und das Thema "Streben nach Erfolg" sind in unserer Gesellschaft ziemlich wichtig. Darum geht es am Dienstag in einem Artikel der Zeitung De Morgen. Genannt werden vor dem Hintergrund unter anderem Statements von einem Psychoanalytiker und das Werk eines Autors aus dem Bereich der Philosophie namens Peter Henk Steenhuis.
Der Psychoanalytiker Paul Verhaeghe zum Beispiel sagt hier ganz klar, dass erfolgreiche, schöne Menschen zum angestrebten Standard gehören, dass sie das darstellen, was als erstrebenswert gilt. Die neue Ideologie des Mensch-Seins bestehe aus diesem Streben nach Perfektion auf allen Ebenen. Deshalb habe der Mensch oftmals auch das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Der Erfolg gehöre ganz oben auf der Liste des "perfekt sein müssen und wollen" dazu.
Dieses ständige Streben nach Perfektion und Erfolg hat zur Folge, dass man selbst diesem Druck nicht mehr standhalten kann. Das Resultat sind Burn-out und Ängste - und damit einhergehend auch der Konsum von Medikamenten, weil der Druck krank macht und so mancher sich allein nicht mehr zu helfen weiß. Um ein Beispiel zu nennen: Im Jahr 2020 bekamen in Belgien mehr als eine Million Menschen Antidepressiva verschrieben, weil sie sich alleine, ohne diese medikamentöse Behandlung, nicht mehr zu helfen wussten.
Thema "Erfolgsdruck"
Beim Erfolgsdruck spricht man vom Erfolgsdruck auf allen Ebenen: gesellschaftlicher Druck, Erwartungen der Gesellschaft an uns, der eigene Druck, sportlicher Druck - fit und gesund sein, aber auch gut sein. Finanzieller Druck: alles bezahlen können und noch darüber hinaus verdienen. Hohe Zahlen schreiben, Applaus auf allen Ebenen ernten, immer schneller, besser, schöner und so weiter. Die sozialen Medien kommen hinzu. So entstehe das Konkurrenzdenken zwischen den Menschen, schreibt es Peter Henk Steenhuis - und der ständige Drang nach Bestätigung und Anerkennung.
Wenn der Einzelne klar weiß, was er will und wie weit er dafür gehen möchte, wo seine Grenzen sind, dann ist das schon viel wert. Wer Antworten auf Fragen wie "Was ist mein berufliches Ziel, wie weit will man dafür gehen, wo sind die persönlichen Grenzen und Ziele, neben den beruflichen, inwieweit soll Berufliches und Privates ineinander übergehen" für sich kenne und alles im Gleichgewicht miteinander vereine, der könne langfristig wirklichen Erfolg erzielen, ohne dabei unterzugehen, so Peter Henk Steenhuis.
demorgen/js