Das Leben wird immer teurer - und das bereitet vielen Bürgern Sorgen. Fast die Hälfte der befragten Belgier (47 Prozent) gibt an, dass sie aktuell Probleme haben, generell finanziell über die Runden zu kommen. Nur knapp weniger, 44 Prozent, haben explizit Angst, am Ende des Monats ihre Energierechnung nicht mehr bezahlen zu können.
Mehr als zwei Drittel der Befragten haben außerdem angegeben, die Energiemaßnahmen der Regierung entweder "unzureichend" oder sogar "vollkommen unzureichend" zu finden.
Die hohen Energiekosten haben auch schon zu Verhaltensänderungen geführt. Sechs von zehn Befragten geben an, weniger zu heizen als früher. Die Hälfte benutzt ihr Auto weniger, fast genauso viele fahren langsamer. Und dass gespart wird, wo es geht, sieht man zum Beispiel auch bei den Hobbyausgaben: Fast jeder zweite tritt nämlich auch hier kürzer.
Es wird aber nicht nur gespart, sondern sich auch neu orientiert: Jeder fünfte Belgier ist demnach auf der Suche nach alternativen Heizmethoden, ähnlich viele wollen eine bessere Isolierung ihrer Wohnräume. 16 Prozent wollen sich außerdem ein Auto anschaffen, das sparsamer ist.
Ein weiterer auffallender Befund: 50 Prozent der Befragten wollen, dass Belgien so schnell wie möglich unabhängig von russischem Öl und Gas wird - und das selbst, wenn dadurch die Preise noch weiter steigen sollten!
Der Krieg in der Ukraine macht den Menschen Sorgen und Angst - auch das geht ganz klar aus der Umfrage hervor. Rund 60 Prozent haben Angst oder große Angst wegen des Kriegs in der Ukraine, mehr als jeder zweite befürchtet sogar einen großen Krieg in Europa, viele sogar einen neuen Weltkrieg. 45 Prozent haben auch Angst vor dem Einsatz von Atomwaffen.
46 Prozent der Befragten sind für noch strengere Sanktionen gegen Putin und Co. Mehr als jeder zweite Befragte befürwortet auch, dass Belgien und andere Nato-Länder Waffen an die Ukrainer schicken. Aber da ist für die meisten auch die rote Linie: Belgische Truppen in die Ukraine zu schicken, das lehnen 57 Prozent der Befragten ab.
65 Prozent der Belgier sind nämlich für die Aufnahme und den zeitlich begrenzten Schutz für Ukrainer in Belgien. 76 Prozent wollen die Flüchtlinge aber nicht im eigenen Zuhause aufnehmen. Als Gründe geben die meisten Befragten Platzmangel an und die finanzielle Belastung. Anders gesagt: Die meisten Belgier sehen den Staat in der Pflicht.
bs/mg