Nur vier Toiletten stehen im Park vor den Toren der Halle 8 auf dem Heysel-Geländer den Flüchtlingen zur Verfügung. Ein Dach über dem Kopf ist für sie dort nicht vorgesehen.
Hilfsorganisationen dürfen auch nicht in unmittelbarer Nähe der Warteschlange ihre Hilfe anbieten. "Die Polizei hat uns gesagt, sie möchte keine Helfer innerhalb dieses Areals haben, weil das ausgeufert ist und es wohl Leute gab, die versucht haben, Sachen zu verkaufen", erzählt Irene, eine Mitarbeiterin der Malteser, die am Mittwoch ihren Stand im Park abräumen mussten.
Ähnlich der Bericht von Pascal Weiss, der für die Freiwilligenorganisation Serve The City im Park vor Halle 8 helfen will. "Uns ist es verboten worden, hierhin zu kommen, um den Menschen Essen und Trinken anzubieten, selbst den Menschen in der Warteschlange. Als Grund wird vor allem die Hygiene genannt", erzählt er.
Die Bedingungen für die Flüchtlinge, so Weiss, würden sich schlagartig ändern, wenn sie einmal durch das Gitter durchgelassen würden auf den Platz genau vor der Halle 8. Dort sei alles prima. Aber im Park, wo sie zunächst anstehen müssen, sei die Lage sehr schwierig.
Der Generaldelegierte für die Rechte des Kindes, Bernard De Vos, nannte die Lage "katastrophal". Im Parlament der Föderation Wallonie-Brüssel machte er seinem Ärger am Mittwoch Luft. Eigentlich sollte De Vos in Brüssel seinen Jahresbericht vorstellen. De Vos kritisierte die Art und Weise der Flüchtlingsaufnahme aufs Schärfste: Die Menschen hätten bis Dienstag in der Kälte ausharren müssen. Ohne Toiletten und andere Infrastruktur.
Vertriebene seien immer großen Gefahren ausgesetzt. Besonders gefährdet seien aber die Schwächsten, vor allem Kinder und Frauen. De Vos forderte eine systematische Registrierung von Kindern an der ukrainischen Grenze. Von dort aus müssten sie in die Aufnahmeländer verteilt werden.
Besorgt zeigte sich De Vos auch in Bezug auf die Integration der Flüchtlingskinder in die Schulen: Viele Klassen seien hoffnungslos überfüllt.
belga/dop/kw
Sowas passiert, wenn die Aufgaben Verteilung von „Ich hab keine Ahnung“ an „Ich weiß auch nichts“ weiter gegeben wird.
Beklopptheit kennt eben keine Grenzen.