Da in Flandern rund die Hälfte der Bürger ihre Stimme elektronisch abgeben konnte, liegen für den flämischen Landesteil zur Stunde bereits deutlich mehr Ergebnisse vor als für die Wallonie, wo in nur rund 15 Prozent der Gemeinden per Computer gewählt wurde. Der große Verlierer in Flandern das Kartell VLD-Vivant. Die Partei des amtierenden Premierministers Verhofstadt büßte in fast allen Gemeinden Stimmen ein. Von wenigen Ausnahmen abgesehen konnte der rechtsradikale Vlaams Belang sein Ergebnis flächendeckend teils deutlich verbessern im Vergleich zu den Gemeinderatswahlen vor sechs Jahren. In mindestens drei Gemeinden in der Provinz Antwerpen, nämlich in Lier, Schoten und Boom, wurde der Vlaams Belang zur stärksten politischen Kraft. Deutliche Stimmenzuwächse konnte in Flandern auch die CD&V verzeichnen.
In der Wallonie haben die Sozialisten vielerorts Stimmen eingebüßt, doch scheint der Verlust weniger drastisch auszufallen, als infolge der jüngsten Skandale erwartet worden war. Die liberale MR konnte in zahlreichen frankophonen Gemeinden zulegen - ebenso wie die CdH. Die Grünen von Ecolo und Groen verloren hingegen sowohl im Norden als auch im Süden an Stimmen.
In Brüssel-Stadt konnte der amtierende sozialistische Bürgermeister Thielemans seine Position stärken. Zweitstärkste Kraft ist hier die CdH gefolgt von der MR.
Trends der Kommunalwahl auf Landesebene
In Belgien haben heute 7 Millionen Wahlberechtigte neue Gemeinde- und Stadträte sowie neue Provinzparlamente gewählt.