Die Temperatur allein ist kein klares Kennzeichen für den Frühling. 15 Grad können sich nach einem langen Winter durchaus warm anfühlen. Dennoch gibt es keine Definition eines Frühlingstags, die mit der Temperatur gekoppelt ist. Ein Grund: Im März können auch niedrigere Temperaturen mit viel Sonne frühlingshaft erscheinen.
In anderen Bereichen der Meteorologie existieren aber festgelegte Werte: Sommertage beginnen zum Beispiel ab 25 Grad im Schatten, in Tropennächten rutscht das Thermometer nachts nicht unter 20 Grad. An Frosttagen ist es mindestens einmal kälter als null Grad. Und an Eistagen hält sich die Temperatur permanent unter null Grad Celsius.
Damit auch Wetterexperten von Frühling reden, muss über mehrere Tage die Sonne scheinen und die Temperaturen müssen tagsüber deutlich im zweistelligen Plusbereich liegen. Anders ist das tatsächlich in Schweden: Das schwedische meteorologische Institut (Swedish Meteorological and Hydrological Institute SMHI) definiert einen Frühlingstag ausschließlich über die Temperatur - und zwar wenn der Tagesdurchschnitt zwischen null und zehn Grad liegt. Der Frühling hat in Schweden vollständig Einzug gehalten, wenn dieser Bereich nach dem 15. Februar an sieben Tagen in Folge erreicht wird.
Wetterexperten hierzulande orientieren sich eher am meteorologischen Frühlingsbeginn. Demnach dauert der Frühling vom 1. März bis zum 31. Mai. Auch aus statistischen Gründen - denn so berechnen die Forscher ihre Daten in ganzen Monaten. Weniger eine Rolle spielt bei ihnen der kalendarische Frühlingsanfang, der zwischen dem 19. und 21. März liegt.
Und dann gibt es noch einen dritten Frühlingsanfang: den phänologischen Frühlingsanfang. Der orientiert sich am Zustand der Natur - der phänologische Frühling beginnt also dann, wenn die Pflanzen sich entwickeln. Da schauen Meteorologen tatsächlich auch drauf, denn das gibt ihnen Hinweise auf den Klimawandel.
dpa/lo