Nach Angaben der zuständigen Behörde mussten seit Oktober über 7500 Asylbewerber, die für eine Unterbringung vorstellig wurden, von Fedasil abgewiesen werden. Einige von ihnen sind in Obdachlosenheimen untergekommen. Die Mehrheit aber steht auf der Straße.
Neben Antragstellern, deren Asylverfahren noch läuft und die in der Wartezeit Anspruch auf Unterbringung haben, sind unter den obdachlosen Migranten nach Angaben von Fedasil auch Personen, deren Anträge abgewiesen und die zum Verlassen Belgiens aufgefordert wurden.
Wartesaal für die Unterbringung von Obdachlosen
Um übergangsweise Notunterkünfte einrichten zu können, hat die Region Brüssel Hauptstadt am Mittwoch beschlossen, einen Bereich im Nordbahnhof für Asylbewerber, vor allem Familien mit Kindern, zu öffnen. In der Nacht wurden Feldbetten aufgestellt, Sanitäranlagen zugänglich gemacht und Heizquellen installiert.
Fünfzig bis hundert Personen finden dort jetzt - ganz legal - übergangsweise Unterschlupf. Erst vor wenigen Tagen waren Asylbewerber noch von der Polizei aus dem Brüsseler Nordbahnhof entfernt worden.
Etwa 250 Asylsuchende, die in Schaerbeek und Laeken Häuser besetzen, fordern unterdessen von der Föderalregierung, dass sie die Heizkosten in beiden Gebäuden übernimmt. Diese belaufen sich nach Angaben ihres Rechtsbeistands vorläufig auf 2.000 Euro. Bis heute Mittag hat die Regierung Zeit, die Summe zu zahlen. Ansonsten soll ein Richter im Eilverfahren darüber entscheiden.
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