Ursprünglich hieß es, es sollte eine Abgabe auf Kurzstreckenflüge eingeführt werden, also auf alle Flüge bis 500 Kilometer. Der Hintergrund ist, dass gerade die Kurzstreckenflüge als besonders klimaschädlich gelten und man sie daher möglichst abschaffen oder zumindest deutlich verringern will.
Jetzt soll die Steuer auf alle Flüge eingeführt werden. Warum? Die Regierung braucht Geld. Das zweite Motiv für die Flugsteuer ist, den Haushalt zu entlasten. Anvisiert waren mit der Flugsteuer Einnahmen von 30 Millionen Euro. Das Geld wird dringend gebraucht, um den sogenannten Taxshift - also die Steuererleichterungen für die Bürger - mitzufinanzieren. Dadurch nimmt der Fiskus dieses Jahr voraussichtlich 300 Millionen Euro weniger ein, 30 Millionen davon sollten durch die Flugsteuer wieder wettgemacht werden. Dazu sollten auf die Kurzstrecken-Tickets fünf bis sechs Euro Zuschlag berechnet werden.
Diese Rechnung geht aber nicht auf, weil einfach nicht genug Kurzstrecken-Tickets nachgefragt werden. Zum Vergleich: Im letzten Vor-Pandemiejahr 2019 wurden 455.000 Kurzstreckentickets in Belgien gebucht, aber fast 17 Millionen Mittel- und Langstreckenflüge. Mit der Besteuerung der Kurzstreckentickets allein würde man also nie die angestrebte Summe von 30 Millionen Euro zusammenbekommen - oder die Tickets würden deutlich teurer werden.
Bei den Zuschlägen gibt es übrigens Preisunterschiede. Am höchsten besteuert werden die Kurzstreckenflüge unter 500 Kilometer mit zehn Euro pro Ticket. Auf längeren Strecken innerhalb Europas sind es zwei Euro, auf Langstrecken außerhalb Europas werden vier Euro Steuer erhoben.
belga/lb/sh
Na, das ist doch mal ein Wort: die Normalverdiener, die mit einer irischen LowCost-Gesellschaft eine kurze Strecke fliegen, werden mit 10 Euro belastet! Schließlich hätten diese Hungerleider ja auch mit der ach so umweltfreundlichen Bahn reisen können, wahrscheinlich sechs mal teurer und - je nach Reiseziel - mit Bahnhofwechsel in Paris. Natürlich hätten sie sich auch einen Elektro-Pkw zulegen können (und evt. zwecks Ladens eine Zusatznacht auf Hin- und Rückweg einplanen müssen).
Wer hingegen das Glück und das nötige Kleingeld hat, seinen Urlaub auf einer Trauminsel im indischen Ozean oder in der Karibik zu verbringen, der ist fein raus: Die 4 Euro wird kaum jemand spüren.
Fazit? Die Verfasser dieser Regelung ließen sich wohl von der beliebten Maxime leiten: « Eure Armut kotzt mich an! »
Gute Initiative. Als Alternative koennte man auch einfach die Subventionen fuer Fluggesellschaften streichen oder zumindest kuerzen.
Die 10 oder 4 Euro fallen nicht ins Gewicht bei einer Reise.Nur dem Klima hilft das auch nicht.Der Staat braucht Geld, wie zu allen Zeiten.
Hier sieht man allerdings den Charakter der Klimapolitik.Die kleinen Leute werden mehr belastet, wie zu allen Zeiten.Nur diese kleinen Leute sind nicht die Wählerschaft der grünen Parteien.Daher brauchen diese auch keine Stimmenverluste zu fürchten. Klimapolitik ist das Werk einer ökologisch gesinnten Oberschicht. Finanzielle Mehrbelastungen durch Klimapolitik tut denen nicht weh.Denen geht es auch nicht wirklich um Klima- und Umweltschutz. Sondern um Macht. Und um das eigene Gewissen zu beruhigen. Diesen Lifestyle-Linken geht es mehr eine politisch korrekte Haltung als um praktisch-orientierte Handlungen.