Das Factcheckers-Team hat 100 Personen aus allen Altersgruppen ausgewählt und nochmal zur Fahrprüfung eingeladen. Von den 100 Teilnehmern scheiterten 79 an der theoretischen Prüfung. Die anderen 21 durften dann noch den praktischen Test machen. Nur zehn von ihnen haben diesen Test bestanden. Nur jeder Zehnte hat es also geschafft - noch weniger als die ursprüngliche Annahme, dass nur jeder Vierte bestehen würde.
Es ist aber auch so, dass die Fahrprüfung immer strenger wird. Bis 1968 bekam man den Führerschein in Belgien ohne Prüfung, konnte ihn einfach bei der Gemeinde abholen. Als dann die erste Prüfung 1969 eingeführt wurde, musste man nur beweisen, dass man die verschiedenen Straßenschilder kennt.
Die praktische Fahrprüfung kam 1977 hinzu. Das Prüfverfahren ist aber nicht gleich geblieben. Es ist einiges hinzugekommen - zum Beispiel der Risikowahrnehmungstest. Dabei handelt es sich um einen Computertest, bei dem die Fähigkeit bemessen wird, riskante Situationen unter verschiedenen Verkehrsbedingungen zu erkennen.
Im Juli 2018 sind mehrere Neuerungen für die praktische Prüfung in Kraft getreten. Während der Prüfung müssen zwei Fahrmanöver auf der öffentlichen Straße ausgeführt werden. Bei der ersten Pflichtübung muss man auf der linken oder rechten Straßenseite anhalten. Die zweite Übung wird per Computerlosverfahren ermittelt. Das kann ein Wendemanöver sein oder Rückwärtsfahren in gerader Linie.
Hinzu kommt auch ein Selbsteinschätzungstest. Die Einschätzung wirkt sich nicht auf das Ergebnis der Prüfung aus. Der Prüfer sieht sich den Test erst nach Abschluss der Prüfung an. Er ermöglicht aber eine objektive Nachbesprechung.
vrt/mz