Laut der flämischen Arbeitgeberorganisation Voka haben in Flandern sogar fast 90 Prozent der Unternehmen offene Stellen, finden aber kaum Leute, sagt Eric Laureys von Voka. Und tatsächlich werden Unternehmen in einem Punkt flexibler. Immer mehr Unternehmen in Flandern sind jetzt offen für Mitarbeiter, die kein Niederländisch sprechen.
Das beste Beispiel ist Volvo in Gent, mit 6.500 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber in Flandern. Dort haben kürzlich in einem Pilot-Projekt zwölf Nicht-Niederländischsprachige ihre Arbeit aufgenommen. Früher wäre das undenkbar gewesen. Aber wenn man wie Volvo Gent eigentlich sogar 500 zusätzliche Arbeitskräfte sucht, ist man offenbar bereit, auch neue Wege zu gehen.
Bedingung für die neuen Mitarbeiter ist, dass sie innerhalb von sechs Monaten ein angemessenes Niveau der niederländischen Sprache erreichen. Zu diesem Zweck bietet das Unternehmen ihnen einen Sprachkurs an. Die Arbeitssprache wird auch weiterhin Niederländisch sein - auch aus Sicherheitsgründen.
Es ist wichtig, dass die Nicht-Muttersprachler über ausreichende Englischkenntnisse verfügen. Das ist auch die Sprache, in der sie eingeführt worden sind und ausgebildet werden. Es spricht also nicht jeder die Sprache, die er möchte. Die Teamleiter der Teams, in denen die Nicht-Muttersprachler landen, können ebenfalls einen Englischkurs besuchen, um sich besser mit den Neuankömmlingen verständigen zu können.
Wenn die Bewertung positiv ausfällt, will Volvo Gent das Projekt sogar ausweiten. Es ist aber nicht die Absicht, massenhaft Nicht-Muttersprachler einzustellen.
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