Der Minister lobte dabei ausdrücklich, dass das Verantwortungsbewusstsein am Verhandlungstisch gesiegt habe. Die Beschäftigten hatten sich mit einer Lohnkürzung einverstanden erklärt, um dabei zu helfen, den finanziell angeschlagenen Regionalflughafen zu retten.
Die Lohnkürzung ist allerdings nur temporärer Natur: Wenn der Flughafen wieder Gewinne macht, soll den Arbeitnehmern das Geld, auf das sie jetzt zur Sicherung ihrer Arbeitsplätze verzichten, rückwirkend ausgezahlt werden. Der vereinbarte Lohnverzicht betrifft auch nicht alle Mitarbeiter und ist progressiv an die Höhe des Gehalts gekoppelt. Dadurch sollten die niedrigeren Einkommen verschont beziehungsweise verhältnismäßig weniger stark belastet werden.
Um einen schon für März 2022 drohenden Konkurs abzuwenden, wird der Regionalflughafen außerdem eine Kapitalspritze in Höhe von 40 Millionen Euro erhalten: Diese Mittel kommen von der Wallonischen Region, von der Betreibergesellschaft der wallonischen Flughäfen, Sowaer, vom Verzicht auf Schulden sowie aus der Privatwirtschaft.
Neben der Kapitalerhöhung sei es der Sozialpakt, der es dem Flughafen erlauben werde, sich neu aufzustellen und sich mit Ruhe auf die Zukunft vorzubereiten, so Crucke weiter. Die Arbeit, die in den vergangenen Monaten geleistet worden sei, sei die größte Herausforderung gewesen, der sich der Flughafen Charleroi in den vergangenen Jahren habe stellen müssen. Mit ähnlich lobenden Worten äußerte sich auch der Vorstandsvorsitzende der Flughafenbetreibergesellschaft.
Boris Schmidt