Es geht um Pläne, in Gosselies auf dem ehemaligen Gelände von Caterpillar, einen Legoland-Park zu bauen. Erste Gerüchte dazu waren bereits im September 2020 aufgetaucht, dann aber zwischenzeitlich im Zuge der Corona-Pandemie auf Eis gelegt worden.
Bis vor kurzem, denn vergangenen Monat hat es ein Treffen gegeben zwischen dem wallonischen Wirtschaftsminister Willy Borsus und ranghohen Vertretern von Merlin Entertainments, der Unternehmensgruppe hinter den Legoland-Themenparks. Anschließend hat Borsus dann die Nachricht verbreitet, dass es gut aussieht. Wenn alles läuft wie geplant, soll Legoland Belgien 2026 öffnen.
Der Zeitplan ist ehrgeizig. Zum Vergleich: Dieses Jahr wurde der Legoland-Park in New York eröffnet, nach vier Jahren Bauzeit. Die Planungen hatten sogar schon 2015 begonnen - also wenn Legoland in Charleroi bis 2026 fertig werden soll, dann müsste man eher heute als morgen mit den Arbeiten beginnen.
Merlin Entertainments rechnet mit Investitionen in Höhe von 300 Millionen Euro. Übrigens ist das auch ein Gewinn für den Arbeitsmarkt: Insgesamt sollen 1.400 Arbeitsplätze entstehen. 800 direkt bei Legoland und 400 weitere bei Subunternehmen und Zulieferern.
Der Investor "Merlin Entertainments Group" hat nicht direkt etwas mit den bunten Steckbausteinen zu tun, mit denen schon Generationen von Kindern gespielt und gebaut haben. Die Steine kommen ja aus dem beschaulichen Billund in Dänemark - aber damit hat Merlin Entertainments nur bedingt etwas zu tun.
Es handelt sich vielmehr um eine britische Unternehmensgruppe, die weltweit 120 Freizeiteinrichtungen betreibt. Darunter sind alle neun Legoland-Parks sowie weitere große Themenparks. Auch die Sealife-Aquarien, die ja zum Teil in die Legoland-Parks eingebettet sind, gehören dazu und so gigantische Attraktionen wie das London Eye.
Für den Standort Gosselies spricht zum einen die Lage: die gute Autobahnanbindung und die Nähe zum Flughafen Charleroi. Das neue Legoland wäre gut zu erreichen, für Touristen aus dem In- und Ausland. Außerdem ist nichts Vergleichbares in der Nähe und die Attraktionen, die es in der weiteren Umgebung gibt, bieten ein anderes Programm - zum Beispiel die Freizeitparks Plopsa Coo oder Walibi.
Insgesamt steht ein Gelände von 70 Hektar zur Verfügung. Neben dem eigentlichen Legoland gäbe es also genügend Platz für Gastronomie, Hotels und natürlich das obligatorische Miniland - vielleicht mit Atomium und Antwerpener Hafen im Maßstab 1:20.
Doch all dies sind noch ungelegte Eier - die Entscheidung wird auch noch ein paar Monate auf sich warten lassen.
La Dernière Heure/sh