Im März 2018 hatten zwei Unbekannte dem Topmanager Bernard Günther hochkonzentrierte Säure über den Kopf geschüttet, als dieser in einem Park joggte. Der Manager wurde mit schweren Verätzungen in eine Spezialklinik gebracht und schwebte zeitweise in Lebensgefahr.
Die Ermittler kamen dem Verdächtigen aus der Provinz Limburg durch eine DNA-Probe auf die Spur. Gegen den Mann gibt es schon einen europäischen Haftbefehl. Er wird voraussichtlich bald an Deutschland ausgeliefert.
Der Säureanschlag auf den Manager, damals Finanzvorstand des noch zum RWE-Konzern gehörenden Unternehmens Innogy, hatte für internationales Aufsehen gesorgt. Trotz hoher Belohnung - Innogy hatte 100.000 Euro auf die Täter ausgesetzt - dauerte es eineinhalb Jahre, bis die Ermittler 2019 einen ersten Verdächtigen in Köln bei einem Sportturnier festnehmen konnten. Allerdings mussten sie ihn kurz darauf wieder freilassen, weil die Verdachtsmomente dem zuständigen Gericht nicht ausreichten.
Danach wurde es still um den Fall und viele rechneten mit einer Einstellung der Ermittlungen, die im Verborgenen aber weiter gingen. Die Ermittler gehen mittlerweile davon aus, dass es sich bei den beiden Männern am Tatort um jenen inzwischen 34-jährigen Kölner und den 41-Jährigen aus Belgien gehandelt hat.
Sie ermitteln aber noch gegen zwei weitere Verdächtige. Bei mindestens einem von ihnen könnte es sich um den Auftraggeber der Tat handeln. Doch dazu halten sich Polizei und Staatsanwaltschaft aus taktischen Gründen weiter bedeckt.
belga/rtbf/dpa/est