Die Zählmethode der Polizei: Sie sucht sich eine Stelle, die sie gut beobachten kann - am liebsten eine Anhöhe mit Blick auf eine breite Straße, wie Ilse Van de Keere, Pressesprecherin der Polizeizone Brüssel Hauptstadt und Ixelles, erklärt.
Und wenn die Polizei zum Beispiel davon ausgeht, dass pro Reihe 20 Menschen demonstrieren, dann zählt jemand von der Polizei mit einem kleinen Handzähler die Reihen. Damit bekommt man laut Polizei keine genaue Zahl. Aber eine Übersicht, wie viele Teilnehmer es ungefähr gibt.
Natürlich hat die Polizei so keinen Blick darauf, wenn Demonstranten sich in Seitenstraßen aufhalten oder sich dem Zug später anschließen.
Eine andere Methode, die die Polizei zusätzlich nutzen kann, ist das 4G-Netzwerk. Dann kann sie anhand der Handydaten auswerten, wie viele Menschen sich in einem Gebiet aufhalten. Aber in der Praxis hat nicht jede Polizeizone so ein System, das auch mit Kosten verbunden ist.
Warum die Veranstalter von Demonstrationen immer höhere Zahlen nennen als die Polizei, ist nicht wissenschaftlich erforscht. Aber allgemein wird angenommen, dass die Organisatoren ihrem Anliegen mehr Tragkraft geben wollen und deshalb eher dazu neigen, die Teilnehmerzahlen zu überschätzen.
vrt/mz/km