In den USA werden Tausende Menschen alle zwei Jahre zu ihrem Wohlbefinden befragt. 2001 sind auch Fragen zu den Lesegewohnheiten dazu gekommen. Bei den Teilnehmern, die in den Jahren zwischen 2001 und 2012 gestorben sind, waren relativ gesehen weniger Bücherleser. Umgerechnet hatten Bücherleser eine 20 Prozent geringere Chance, zu sterben.
Als Buchleser wurden diejenigen gewertet, die wöchentlich mehr als dreieinhalb Stunden lesen. Bei Zeitschriften- und Zeitungslesern war der Unterschied zu Nichtlesern nicht so signifikant.
Dass Lesen gesund ist und für ein langes Leben sorgt, lässt sich so leicht aber nicht nachweisen. Es stimme zwar, dass Menschen, die lesen, länger leben, sagt der Psychologie-Professor Tom Beckers von der KU Löwen. Das heiße aber nicht, "dass sie länger leben, weil sie lesen". Es gibt bislang keine Studie, die das belegen könnte.
Man geht aber davon aus, dass Menschen, die die Zeit haben, viel zu lesen, auch weniger Stress im Leben haben - also schon deshalb gesünder leben. Es ist also mitnichten eine Erfolgsgarantie, wenn man versucht, aus eingefleischten Fernsehguckern Bücherwürmer zu machen.
Aber die Weltgesundheitsorganisation hat noch 2019 eine Studie dazu veröffentlicht. Da hieß es, dass Kunst und Kultur - egal ob aktiv oder passiv erlebt - einen positiven Effekt auf geistiges und körperliches Wohlbefinden haben, und dazu zählt auch das Lesen.
knack/mz