Auch in Deutschland und den Niederlanden hat es Festnahmen gegeben. Insgesamt sollen elf Personen belgischer, niederländischer, marokkanischer und russischer Staatsangehörigkeit festgenommen worden sein. In Antwerpen nahmen die Fahnder die meisten Verdächtigen fest.
Festnahmen in Antwerpen, Aachen und Amsterdam
Der in Aachen bei einer internationalen Polizeiaktion festgenommene Terrorverdächtige ist ein Russe. Das teilte die Aachener Staatsanwaltschaft mit. Der Mann sei bei seiner Festnahme zu Hause gewesen und habe keine Gegenwehr geleistet.
Der 31-Jährige werde in Kürze nach Belgien ausgeliefert, sagte Oberstaatsanwalt Robert Deller. Weitere Einzelheiten zu dem Mann seien noch nicht bekannt.
Drei Terrorverdächtige wurden in Amsterdam festgenommen. Das teilte die niederländische Staatsanwaltschaft mit. Ihre Festnahme sei ebenfalls auf Veranlassung der belgischen Behörden erfolgt.
Es sei dabei auch nicht um eine Bedrohung für die Niederlande gegangen, sondern allein um mutmaßlich geplante Anschläge in Belgien.
Vorwurf: Anschlag in Belgien
Bei den meisten Verhafteten handelt es sich nach VRT-Informationen um Angehörige der sogenannten "Kaukasischen Emirate", einer tschetschenischen Gruppierung, die für die Unabhängigkeit Tschetscheniens von Russland streitet.
Sie stehen im Verdacht in Belgien einen Terroranschlag geplant zu haben, Personen anzuwerben und Geld für eine terroristische Vereinigung in Tschetschenien gesammelt zu haben. Auch wenn die jetzt Verhafteten noch keine konkreten Ziele für ein Attentat gehabt haben, so planten sie nach Angaben der föderalen Staatsanwaltschaft einen solchen Anschlag.
Die Männer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren nutzen für die Anwerbung von neuen Mitgliedern für eine tschetschenische Terrororganisation im Internet das Portal der extremistischen Ansar Al Mujahideen Bewegung. Auf deren Webseiten entdeckten die Fahnder auch die Hinweise auf ein geplantes Attentat in Belgien.
Ob die Festgenommenen Terrorverdächtigen in Haft bleiben, soll jetzt ein Untersuchungsrichter entscheiden. Zu einer Erhöhung der Sicherheitsstufe in Belgien kam es nach den Verhaftungen der Verdächtigen nicht.
Die Hausdurchsuchungen sind das Ergebnis von Ermittlungen, die bereits Ende 2009 in Antwerpen begonnen hätten. Die grenzübergreifende Polizeiaktion hat nichts mit Terrorwarnungen in Deutschland zu tun.
belga/dpa/vrt/rkr/km/rs/ah - Bild:belga