Wie steht es um meine Rente? Was kann ich vom Staat erwarten? Kann der meinen Erwartungen gerecht werden? Diese und ähnlich Fragen stellt sich jeder irgendwann. Informationen zu diesem Thema gibt es aber nur wenige.
Dem will das Sozialministerium mit seinem „Rentenatlas 2010“, geschrieben von Forschern der Fakultät für Sozialwissenschaften an der Uni Löwen, jetzt entgegenwirken.
2007 lag die gesetzliche Durchschnittsrente im Land bei monatlich 1220 Euro Brutto. Dieser Mittelwehrt aber kaschiert eine Reihe von auffallenden Ungleichgewichten bei den Altersbezügen. Ein Beispiel: Rentner im Alter zwischen 60 und 64 Jahren beziehen im Durchschnitt ein Altersgeld, das knapp 400 Euro über der Pension der über 80-Jährigen liegt.
Noch auffallender ist der Unterschied zwischen den Renten von Selbständigen, Angestellten oder Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. Die Beamten können nach dem Ende ihrer Berufslaufbahn mit Altersbezügen rechnen, die doppelt so hoch liegen wie die der Angestellten in der Wirtschaft. Deren Rente liegt im Schnitt dann wiederum doppelt so hoch wie die der Selbstständigen.
Im Pensionsatlas des Sozialministeriums finden sich aber nicht nur Zahlen und Informationen zur gesetzlichen Renten. Auch Zusatzrenten, die nicht vom Staat, sondern etwa vom Arbeitgeber gezahlt werden, sind in dem Dokument berücksichtigt. 35 Prozent aller Rentner ergänzen ihre Altersbezüge durch Zusatzpensionen, die ihnen vom Arbeitgeber gezahlt werden.
Immer häufiger rutschen Rentner hierzulande unter die Armutsgrenze ab. Betroffen vor allem: die Ältesten in der Gesellschaft, Frauen und Selbständige. Fazit: Nicht nur wegen leerer Staatskassen, auch wegen flagranter Unterschiede in den Altersbezügen scheint eine Rentenreform nötiger denn je.