Die neue Studie bestätige, dass Luftverschmutzung nicht nur direkt unsere Gesundheit, sprich unsere Organe, betreffen könne, so Christian Horemans von den Unabhängigen Krankenkassen in der VRT - sondern sich eben auch auf unser psychisches Wohlbefinden auswirken könne. In Zeiträumen mit erhöhter Luftverschmutzung gehen mehr Menschen zum Arzt und melden sich krank. Das geht aus einem Vergleich der Krankmeldungsdaten des Jahrs 2019 mit den Daten über die Luftverschmutzung in den drei Regionen des Landes hervor. Es ist das erste Mal, dass so eine Korrelation gemacht worden ist.
Daraus geht hervor, dass ein Anstieg der Werte für Rußpartikel, einer Art Feinstaub, Stickstoffdioxid (NO2) oder Ozon in der Luft zu einer Verstärkung chronischer Leiden führen kann - darunter etwa Bluthochdruck, aber eben auch Depressionen. Nahm die Konzentration der Rußpartikel zum Beispiel um 0,5 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft zu, dann führte das zu einem Anstieg von 3,5 Prozent bei den diagnostizierten psychischen Leiden. Eine Zunahme um fünf Mikrogramm pro Kubikmeter von Stickstoffdioxid ließ die Krankmeldungen um 4,2 Prozent steigen. Dabei wurden die entsprechenden Diagnosen entweder noch am Tag des Luftverschmutzungspeaks selbst oder bis zu zwei Tage später gestellt. Das zeigt, wie unmittelbar sich dieser Faktor also auswirken kann.
Natürlich spielten bei psychischen Erkrankungen verschiedene Faktoren und Variablen eine Rolle, betont Horemans. Aber man stelle eben deutlich fest, dass Luftverschmutzung einer dieser Faktoren sei. Das unterstreicht auch Luk Bruyneel, der die Daten für die neue Studie analysiert hat. Man sage nicht, dass Luftverschmutzung die Ursache für zum Beispiel eine Depression sei, weil auch andere Faktoren mitspielten. Aber ein Tag mit besonders schlechter Luftqualität könne eben der Auslöser für die Depression sein, der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringe. Luftverschmutzung erhöhe die Schwere der Symptome chronischer Erkrankungen. Diese Verbindung zeigten auch andere Untersuchungen deutlich, fasst Bruyneel zusammen. Neu ist aber, wie quantifizierbar die Auswirkung eines Anstiegs der Konzentration bestimmter Stoffe auf die Arbeitsunfähigkeit ist.
Fast das ganze Jahr über zu beobachten
Dieser Zusammenhang zwischen chronischen Leiden und Luftverschmutzung lasse sich das ganze Jahr über beobachten - mit Ausnahme des Winters, so die Autoren der Studie weiter. Ihre Erklärung: Im Winter verbringen die Menschen weniger Zeit draußen und sind somit der Luftverschmutzung weniger stark ausgesetzt. Dementsprechend ist das Phänomen im Sommer besonders stark ausgeprägt.
Wie wichtig dieser Zusammenhang potenziell sein kann, dass unterstreicht Luk Bruynell: Jedes Jahr würde rund eine halbe Million Belgier arbeitsunfähig. Ein Viertel davon, also über 100.000 Menschen, wegen mentaler Leiden. Hinzu kommt noch ein anderer Faktor, der in Belgien eine stärkere Rolle als andernorts spielen könnte: Das Land ist sehr verstädtert und die vorhandene Industrie konzentriert sich auf einer sehr kleinen Fläche. Das erklärt womöglich, warum die Studie keine signifikanten Unterschiede zwischen Stadt- und Landbewohnern gefunden hat. Auch Geschlecht oder Alter scheinen keine große Rolle zu spielen. Die von der Weltgesundheitsorganisation WHO festgelegten Grenzwerte würden hierzulande auch oft überschritten: 80 Prozent der Belgier seien zu hohen Schadstoffbelastungen in der Luft ausgesetzt.
Die wissenschaftlichen Daten seien in der Frage der gesundheitlichen Folgen der Luftverschmutzung sehr deutlich, so Horemans. Es sei also an den politisch Verantwortlichen, zu reagieren und zu handeln, um das Problem anzugehen. Hier sollten seiner Meinung nach zum Beispiel die Ministerien für Volksgesundheit, Mobilität und Umwelt an einem Strang ziehen. Darüber hinaus müsse die belgische Bevölkerung besser über die Gefahren der Luftverschmutzung auch für die mentale Gesundheit informiert werden. Außerdem müsse natürlich die Konzentration potenziell schädlicher Stoffe in der Atmosphäre verringert werden, um zumindest den von der WHO festgelegten weltweit geltenden Grenzwerten zu genügen. Besonders gefährdete Personengruppen sollten zudem in Erwägung ziehen, bei viel Verkehr auf den Straßen oder anderweitig schlechter Luftqualität ihre Aktivitäten im Freien einzuschränken.
Boris Schmidt
Man liesst : '...kann...' = Null, Null Aussage ! Was die Herrn Wissenschaftler aber bestimmt gerne nicht als Ursache hin zu Burn-Out und Depressionen erkennen wollen, ist die Qualität der Personalführung, die sich jeder 'menschlichkeit' entledigt hat. Die seit gut 20 Jahren eingeführte EXCEL Tabellen-Verwaltung erlaubt jeden rücksichtslos nur noch als Nummer zu behandeln, aber das ist ja volle Absicht, nicht wahr, besonders auch von der Politik her ? Der Feinstaub in den Führungsköpfen ist wohl eher Krankmacher-Ursache Nr1. Das alles, nur damit die Börsen weiterhin ihre gierigen unmenschlichen Spekulations-Griffel in die Firmen stecken können ! Aber merke : wer andere zur Nummer macht, reduziert sich selber zur Menschlichen-Null!
Tatsächlich war die Luftqualität noch nie so gut wie heute.
Sucht mal auf YouTube nach dem Video „Liège - Droixhe 1975“; - Überall qualmende Schlote, die ganze Stadt befand sich unter einer Dunstglocke aus Rauch und Abgasen.
Demnach müssten die Menschen damals viel häufiger an Burn-outs und Depressionen gelitten haben; das Gegenteil scheint jedoch der Fall gewesen zu sein, wobei zusätzlich zu den Industrieabgasen aus den Fabriken auch noch mehr Zigaretten geraucht wurden (teilweise sogar während Talk-Runden im Fernsehen, was aus heutiger Sicht unvorstellbar erscheint).
Angesichts dieser Tatsache ziehe ich das Ergebnis der Studie in Zweifel.
Auf Gegenargumente bin ich gespannt!
Dieser verzweifelte Versuch zu erklären, was außerhalb dieser Erklärungsmöglichkeit liegt, weil der Horizont dazu fehlt, ist nicht wirklich spannend.
Burn out und Depressionen, haben ihren Ursprung in der Lieblosigkeit und in den unzähligen Übersprunghandlungen, die von weitem aus betrachtet nur noch schwer zu rekonstruieren sind.
Aber wenn man gemeinsame Stunden teilt, kommt man der Sache näher.
Der Versuch liegt im Detail und mein Gegenüber ist immer auch ein ich selbst.
Irgendwann trifft man sich dann...