Diese vereinbaren noch vor dem Wählerurteil eine Koalition miteinander. Vor allem in Brüssel und in Flandern ist die Praxis offenbar an der Tagesordnung.
Nach einer Untersuchung, die auf Landesebene durchgeführt wurde, gibt es in einer von zwei belgischen Gemeinden jetzt bereits ein Vorwahlabkommen hinsichtlich der Koalition, die nach dem 8.Oktober gebildet wird. Am stärksten ausgeprägt ist dieser Trend in der Region Brüssel mit 68 % der Gemeinden. In Flandern werden Koalitionsabsprachen vor dem Wählerurteil in 59% der Kommunen praktiziert und in der Wallonie in 36%. Dass die Wallonie hierbei relativ schwach vertreten ist, hat in erster Linie damit zu tun, dass die wallonischen Sozialisten in zahlreichen Gemeinden mit der absoluten Mehrheit rechnen können und folglich Koalitionsabsprachen nicht nötig haben. Wie aus der Untersuchung ferner hervor geht, werden auf wallonischer Ebene Koalitionsvereinbarungen am häufigsten von der PS und der CDH getroffen, in Flandern von den Christlichsozialen und den Sozialisten. Wesentlich seltener kommen die Liberalen bei Koalitionsabsprachen vor, was besonders in Flandern damit zu tun hat, dass sie in den Wahlprognosen besonders schlecht abschneiden.
Übrigens hat es für die Wähler trotz dieser Vorwahlabkommen immer noch Sinn, am 8.Oktober ihre Stimme abzugeben, denn die Erfahrung zeigt, dass über 1/3 dieser Vereinbarungen nach dem Urnengang auseinander bricht, weil das Wählerurteil so ausgefallen ist, dass die vorab vereinbarte Koalition gar nicht mehr möglich ist.
Jede zweite Gemeinde schließt vor Kommunalwahlen Vorwahlabkommen
In rund der Hälfte aller belgischen Gemeinden werden im Hinblick auf die Kommunalwahlen vom 8.Oktober Vorwahlabkommen zwischen Parteien geschlossen.