Der Mehrwertsteuersatz auf den Verkauf von Getränken und Essen für den Konsum vor Ort sowie auf Catering war von der Föderalregierung im Mai auf sechs Prozent gesenkt worden. Das bettete sich in den Rahmen der Corona-Unterstützungsmaßnahmen ein und sollte dem Horeca-Sektor bei seiner Wiederöffnung unter die Arme greifen.
Die Senkung der Mehrwertsteuer sei dazu gedacht gewesen, um den Horeca-Betrieben die Möglichkeit zu geben, wieder gewisse Pufferreserven aufzubauen, so Finanzminister Van Peteghem in der VRT-Sendung "De zevende dag". Die Föderalregierung habe jedoch von Anfang an klargemacht, dass es sich um eine temporäre Reduzierung handele, die nur bis Ende September gelten werde. Am 1. Oktober werde also, wie angekündigt, Schluss sein mit dem geringeren Mehrwertsteuersatz.
Darüber hinaus findet der Finanzminister aber auch, dass die anderen noch bestehenden Corona-Unterstützungsmaßnahmen auslaufen sollten. Diese sollten jetzt Schritt für Schritt ausgemustert werden und zum Ende des Jahres definitiv abgeschlossen sein, so Van Peteghem.
Zusammen hätten die verschiedenen Ebenen des Landes 30 Milliarden Euro für Corona-Unterstützungsmaßnahmen für die Wirtschaft in die Hand genommen. Das entspreche umgerechnet auf die belgische Bevölkerung 3.000 Euro pro Kopf.
Die Wirtschaft wachse wieder und alle Parameter stünden auf grün. Die Unterstützungen jetzt einzustellen, sei nur fair den sehr vielen Menschen gegenüber, die während der Gesundheitskrise ohne solche Unterstützungsmaßnahmen hart und unter schwierigen Bedingungen hätten arbeiten müssen, so sinngemäß der Finanzminister.
Boris Schmidt