Die Personalausweise, die seit April ausgestellt werden, haben einen neuen Chip-Typ. Bürger, Banken und andere Instanzen beschweren sich immer häufiger darüber, dass es Probleme gibt, wenn der Chip elektronisch gelesen werden soll. Der neue Chip sollte mehr Sicherheit bieten. Er beinhaltet ja Daten, mit denen man sich in Banken, im Krankenhaus, beim Arzt und Notar identifizieren kann. Um diese Daten lesbar zu machen, muss der elektronische Ausweis mit einem Kartenlesegerät gelesen werden. Aber das klappt nicht immer, wie eine Rundfrage der Zeitung De Tijd in verschiedenen Sektoren gezeigt hat.
Dann müssen wieder viele Papiere zum Einsatz kommen. Banken, die einen Neukunden erhalten, müssen den bitten, ein Foto von Vorder- und Rückseite des Personalausweises zu machen. Notare haben auch Probleme. Akten können nicht elektronisch beim Finanzamt registriert werden. Mehrere Gemeindeverwaltungen berichten auch, dass es Probleme gibt. Also jede Menge administrativer Mehraufwand.
In Belgien sind rund 8,7 Millionen elektronische Personalausweise im Umlauf. Davon sind 100.270 neue Ausweise. Die werden von einem belgischen Konsortium um das Technologieunternehmen Zetes hergestellt. Das sieht aber keine Probleme und verweist auf das Innenministerium. Und das hat auf Anfrage bestätigt, dass man von den Problemen weiß.
Das Problem liege aber nicht bei den Karten. Das Innenministerium erklärte, dass das Problem einfach zu beheben sei. Behörden, Bürger und Institutionen müssen einfach ihre Software updaten. Das habe man auch früh kommuniziert.
Aber hier liegt der Hund begraben. Offenbar hat diese einmalige Mitteilung an vielen Stellen nicht gereicht. Bürger und Institutionen müssten wiederholt informiert werden, sagen Betroffene. Denn, wer erst in zwei oder drei Jahren mit den neuen Karten arbeitet - egal ob als Behörde, Unternehmen oder Privatperson - wisse dann nichts davon.
tijd/mz