Am Samstag war die Enttäuschung noch groß bei den Studenten des Oscar-Qube-Projektes der Uni Hasselt: Wegen ungünstiger Wetterbedingungen musste der Start der SpaceX-Rakete in Florida verschoben werden. Aber dann: Sonntagmorgen, zweiter Versuch - und der war erfolgreich. Die Rakete hob ab, der Jubel in Limburg war groß.
Der Countdown war der spannende Moment, sagte Teamleiter Jaruslav Jruby. Zusammen mit dem gesamten Team haben sie den Start der Rakete am Bildschirm verfolgt. Alles lief glatt und ihr selbstentwickeltes Quantum-Magnetometer war tatsächlich auf dem Weg zur ISS.
Viel Platz nimmt das Gerät nicht in Anspruch: Gerade einmal zehn Mal zehn Zentimeter misst der Qube, wie die Studenten ihr Baby getauft haben. Doch der Wissenschaft soll der kleine Würfel mit seinen kristallenen Bauteilen wertvolle Daten liefern. Er soll dabei helfen, das Magnetfeld der Erde zu erforschen und besser verstehen zu können.
Präzisere Messungen können mehr Aufschluss geben über den Magnetismus der Pole der Erde, wodurch man das Verhalten der Planeten insgesamt besser verstehen kann, erklärt Jaruslav Jruby. Die gewonnenen Erkenntnisse haben nicht nur einen wissenschaftlichen Wert, sondern sollen helfen, Anwendungen wie beispielsweise Navigationsprogramme zu verbessern.
Dass der Qube auf die ISS darf und dort auch für Messungen eingesetzt wird hat die europäische Raumfahrtbehörde ESA entschieden. Sie suchte den Magnetometer als beste Idee von insgesamt zehn Forschungsprojekten aus. Allerdings konnten die jungen Forscher aus Hasselt auf fundierte Vorerfahrungen bauen: Ein Prototyp von Qube flog 2018 bereits mit einem Stratosphärenballon an den Rand des Alls.
Wenn alles nach Plan läuft, kommt Qube in zehn Monaten wieder zurück auf die Erde und erhält dann einen Ehrenplatz auf dem Campus der Uni in Hasselt.
Zwei ehemalige Studenten aus dem Qube-Team sehen einer spannenden Karriere entgegen: Sie gehen zur ESA und absolvieren dort ein zweijähriges Ausbildungsprogramm.
vrt/sh