Während fast überall in Flandern das Hochwasser allmählich zurückgeht, bleibt die Lage am Fluss Dender problematisch. Das Hochwasser fließt allmählich flussabwärts und bedroht nun die Gemeinde Roosdaal. Der Wasserpegel steht derzeit noch etwa 30 cm unterhalb des Deichs.
Mindestens 30 Wohnhäuser könnten überflutet werden. Die Gemeinde hat bereits Vorkehrungen für eine mögliche Evakuierung der Bewohner getroffen und eine Notunterkunft eingerichtet. Außerdem verteilte sie Sandsäcke an die Menschen, um die Häuser vor den Wassermassen zu schützen.
In Ninove, wo seit gestern Abend erneut Katastrophenalarm herrscht, hat sich die Lage stabilisiert. Entwarnung kann aber noch nicht gegeben werden. Auch in der Gemeinde Geraardsbergen waren die Wasserstände an manchen Stellen noch gestiegen. In Aalst bleiben zwei Brücken bis auf weiteres für den Verkehr gesperrt.
Wahrscheinlich fünf Opfer
Gestern wurde bekannt, dass das Hochwasser ein viertes Opfer gefordert hat. Am Sonntag kam im flämischen Malle ein 85-jähriger Mann ums Leben, der mit seinem Auto in den Fluten steckengeblieben war. Er starb, als er zu Fuß Hilfe holen wollte. Eine Frau, die am Sonntag in die Dender gefallen ist, wird immer noch vermisst.
Den ganzen Montag über haben Feuerwehreute, Soldaten, der Zivilschutz und Gemeindearbeiter der betroffenen Bevölkerung vor allem in den Provinzen Wallonisch- und Flämisch-Brabant und Hennegau geholfen. Hunderte Wohnungen stehen noch unter Wasser, viel andere haben weder elektrischen Strom noch Heizung und sind unbewohnbar. In Tubize wurden gestern über 400 Häuser evakuiert. Im Laufe des Nachmittags besuchte Kronprinz Philipp die Überschwemmungsgebiete in Ruisbroek und Tubize.
brf/vrt/jp/as/km - Bild: belga