Spät, in den Augen von Kritikern zu spät, machen sich jetzt also auch belgische Flugzeuge in Richtung Afghanistan auf. Nach Medienberichten sollen sie bis zu 140 Menschen aus dem Land ausfliegen. Darunter sind zunächst belgische Staatsbürger und Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft.
Außerdem werde man auch Aktivistinnen örtlicher Frauenrechteorganisationen mitnehmen, sagte Asylstaatssekretär Sammy Mahdi. Und dann ist eigentlich auch vorgesehen, dass die sogenannten Ortskräfte evakuiert werden - Menschen, die die belgischen Soldaten in den letzten Jahren unterstützt haben, meist als Übersetzer. Anscheinend geht es hier um rund 40 Personen.
Ob sie es zum Flughafen in der afghanischen Hauptstadt geschafft haben, ist unklar. Nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg würden vor Ort Soldaten eingesetzt, um Menschen, die das Land verlassen wollen, dabei zu helfen, den Flughafen zu erreichen.
Die drei Transportmaschinen der Streitkräfte werden voraussichtlich einen Airport in einem Nachbarland ansteuern, um dann von dort aus zu operieren. Wahrscheinlich wird das der Airport der pakistanischen Hauptstadt Islamabad sein. Von dort aus werde man versuchen, mehrmals Kabul anzufliegen. An Bord werden auch Soldaten einer Kampfeinheit sein, um die Sicherheit der Operation zu gewährleisten.
Roger Pint