Er forderte erneut dazu auf, dass sich Betroffene so schnell wie möglich an die belgische Botschaft in Islamabad in Pakistan wenden. Die Lage sei sehr chaotisch, aber man versuche in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern so pragmatisch wie möglich zu helfen.
Das Außenminsterium hatte schon vor Tagen Belgier in Afghanistan aufgefordert, das Land zu verlassen. Es weiß von 34 belgischen Staatsbürgern, die sich dauerhaft in Afghanistan aufhalten. Oft geht es um Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft. "Wir können sie nicht dazu verpflichten, das Land zu verlassen", zitiert die Nachrichtenagentur Belga eine nicht genannte Quelle aus dem Außenministerium. Wichtig sei aber, dass man bislang keine Kenntnis habe von möglichen Problemen, mit denen belgische Staatsbürger in Afghanistan konfrontiert wären.
Anscheinend sollen sich auch belgische Reisende in Afghanistan aufhalten. Das Außenministerium weiß von elf Belgiern, die zumindest entsprechende Reisepläne über die Internet-Seite Travellers-Online mitgeteilt hatten. Eine Gruppe von fünf Belgiern habe das Land aber schon am Samstag verlassen können.
Rund 30 Afghanen, die für das belgische Verteidigungsministerium gearbeitet haben, können einen Antrag auf ein humanitäres Visum stellen.
Außenministerin Sophie Wilmès kündigte an, dass sich das Kernkabinett am Montag mit der Lage in Afghanistan befassen wird.
belga/vrt/rop/est
Wann endlich verstehen wir Europäer und vor allem Amerikaner daß wir in anderen Ländern nichts zu suchen haben, uns immer wieder einmischen. Die Amis müssten doch bald mal schlau geworden sein nach dem Debakel in Vietnam usw. Es gibt Menschen die mit ihrem Leben zufrieden sind, egal was wir darüber denken. Nicht jeder wunscht6sich diese angebliche Freihei6die wir leben. Es gibt Menschen die sich in Alaska in die Wildnis begeben weil ihnen das wunderschöne Leben in Amerika auf den Wecker geht. Und so gibt es auch Menschen die in einer Religion leben nach ihren Vorstellungen, wir haben ihnen diese Vorstellung von schönem Leben gebracht, und nun lassen wir sie in einer ungewissen Zukunft zurück. Ich schäme mich zu dieser Sorte Menschen zu gehören. Haltet euch endlich mit den eigenen Problemen auf und lasst andere ihr Leben leben.
Am beschämendsten ist die Tatsache, daß die Mitarbeiter westlicher Armeen so im Stich gelassen wurden.
Und Sie wissen genau, Frau Manz, dass die Menschen in Afghanistan unter einem Terrorregime der Taliban mit Gesetzen aus dem Mittelalter leben möchten?
Ihr Kommentar ist ein Hohn für die von den Taliban getöteten und gefolterten Afghanen. Er ist auch ein Hohn für die Männer und vor allem Frauen, die trotz oder mit ihrer Religion in einer Gesellschaft leben möchten, in der Menschenrechte gelten, in der Frauen ein Recht auf ein selbsbestimmtes Leben haben und die dem Mief unter den Turbanen der Mullahs entfliehen möchten.
Ja, die Intervention der Amerikaner und ihrer Verbündeten ist gescheitert, da sie es nicht geschafft haben mitzuhelfen, in einem Land Verhältnisse zu schaffen, die es dem Volk ermöglichten, selbsbestimmt über ihre Lebensform zu entscheiden.
Es geht hier nicht darum, „Freiheiten“ aufzuzwängen sondern zumindest ihnen die freie Wahl zu ermöglichen.
20 verlorene Jahre die selbst das vermeintlich übergeordnete Ziel der Zerschlagung des islamistischen Terorrismus keinen cm voran gebracht haben.
Herr Leonhard, ich verstehe Sie sehr gut, was ich vor allem nicht verstehe, wenn man in solchen Ländern etwas ändern und helfen will, dann bitte bis zum Ende, und nicht wenns denn passt den Schwanz einziehen und die Menschen ihrem Schicksal überlassen,. Jeder der nur etwas Hirn in der Birne hat konnte das voraus sehen. Die Taliban haben sich im Untergrund vermehrt, und gewartet das die Gutmenschen aus dem Westen abhauen. Nun noch die Deutschen.. Wie blöd sind deren Politiker, die können noch etwas warten um die Leute zu ewakuiren, dann löst sich das Problem von ganz alleine.
Irgendwann Anfang der 80er hat die CIA Osama bin Laden unterstützt in der Auseinandersetzung mit der Sowjetunion, danach lange "Ruhe"..
2001 die Anschläge auf die USA. Und wie man das kennt haudrauf, haudrauf.
Die USA haben sich oft eingemischt in anderen Ländern...für Europa war das im
2 WK damals gut. Aber ich habe so das Gefühl, das die sich als Weltmacht so langsam verabschieden.Immer sind sowieso auch wirtschaftliche Interessen im Spiel.
Oder es sind ganz einfach Vertreterkriege, die eigentlich nichts mit dem Land in dem er stattfindet zu tun haben.
Verschiedene Gesellschaften..und wir als Europa oder die amis sind nicht Weltretter, (die EU macht so oder so was der ami will) weil das was uns da alles stört, fast Normalität zu sein scheint.
Einfach akzeptieren Morgen und Abendland...dann ist das halt so.
@all interessante Kommentare.
Afghanistan ist ein gutes Beispiel dafür, daß es mit dem einseitigen und naiven "gut meinen" alleine nicht getan ist.
Afghanistan sollte dem Westen eine Lehre sein. Es ist besser zuerst den Dreck vor der eigenen Haustür zu kehren, bevor man anderen Vorschriften macht.
Afghanistan zeigt, dass es nicht möglich ist, mit Waffengewalt eine Demokratie westlichen Stils dort einzuführen. Man kann niemanden mit Waffen zu seinem Glück zwingen. Die Demokratie dort hatte keinen Rückhalt, weder in der Bevölkerung noch in den Streitkräften. Das erklärt den schnellen Vormarsch der Taliban. Unsere Lebensweise und Mentalität ist diesen Menschen fremd.
Wir Europäer haben Jahrhunderte gebraucht, um uns zu modernen, aufgeklärten und freiheitlichen Gesellschaften zu entwickeln.
Von den Afghanen verlangt man, dass sie das Ganze in 20 Jahren schaffen sollen.
Herr Jusczyk.
Ich gebe Ihnen recht. Demokratie und Rechtsstaat sind das Ergebnis einer langen Entwicklung und kein Fertigprodukt aus dem Supermarkt. Man sollte die Afghanen mal in Ruhe lassen und sich nicht einmischen.
Die zahlreichen gescheiterten "Demokratien" sind ein Beleg, dass man Demokratie nicht von außen aufzwingen kann. Jedes Volk, Land, Kultur ist anders. Das sollte man nicht vergessen.
Es geht nicht darum, Herr Jusczyck, von den Afghanen zu verlangen, dass sie in 20 Jahren zu „Europäern“ werden, sondern zumindest darum, universelle Menschenrechte (schonmal von gehört?) zu respektieren. Ja, dazu gehört auch das Selbsbestimmungsrecht und die Rechte von Frauen und Mädchen, die erneut um 20 Jahre, nein um Jahrhunderte, zurückgedreht werden.
Nun könnten Sie einwenden, was in Europa in der katholischen Kirche seit 2000 Jahren nicht gelingt, muss in Afghanistan in 20 Jahren erst recht nicht gelingen.
Dann wären wir vielleicht beim Kern des Problems angelangt. Der Knechtung des Menschen durch Religion und religiösen Fanatismus, gegen jede aufgeklärte Vernunft, Humanität, Freiheit und Fortschritt.
Herr Scholzen, der gerne Klimaschützer als „Öko-Dschihadisten“ betitelt, ist bei seiner Kritik an den wahren Gotteskriegern - aus welchen Gründen auch immer - zurückhaltender. Wahrscheinlich ist deren Mission, einen Gottesstaat nach den unbarmherzigen Regeln der Scharia zu gründen, weniger anrüchig, als sich für den Erhalt der „Schöpfung“ einzusetzen.
Gute Frau Manz, bitte nicht so überheblich! So wie ich den Artikel lese, haben die Belgier ihre Bürger und Mitarbeiter auch noch nicht rausgeholt. Und wie sollen die nun zur belgischen Botschaft nach Islamabad kommen? Es sind doch alle von dem schnellen und widerstandslosen Vorrücken der Taliban überrascht worden.
Liebe Frau Heuser wer auch immer das nicht hat kommen sehen,kann nur Politiker oder Weltverbesserer sein.glauben sie die Taliban hätte die ganze Zeit geschlafen?ich wundere mich immer wieder über manche naive Menschen,denn das ist der Grund warum jetzt viele wahrscheinlich es nicht mehr aus diesem Land schaffen.
Werte Frau Manz.
Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Ereignisse in Afghanistan sind das Ergebnis von Wunschdenken, Naivität, Arroganz, Fehleinschätzung.
Oder auf gut deutsch: man die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
Vielleicht sollte der Westen endlich begreifen, dass eine Nationenbildung nur möglich ist, wenn man den Menschen eine wirtschaftliche Perspektive bietet.
Dass die Taliban so schnell ihre Herrschaft wieder etablieren konnten, liegt nicht zuletzt darin begründet, dass sie über all die Jahre hinweg einen gewissen Rückhalt in der Bevölkerung genossen haben.
Um es auf den Punkt zu bringen: Von Demokratie allein kann in einem bitterarmen Land wie Afghanistan niemand leben.
Was hat die vom Westen gestützte, korrupte Zentralregierung den Menschen denn geboten?
Mit der Bekämpfung des Mohnanbaus fiel die Haupteinnahmequelle für weite Teile der ländlichen Bevölkerung weg. Die Leute konnten ihre Familien nicht mehr ernähren.
Außerdem waren die Ziele der Mission nicht klar definiert.
Ging es primär um Terrorismusbekämpfung oder um Nation-Building?
Wenn man im Laufe der Zeit neue Ziele definiert, was man ja tun kann, wird ebenso eine solide Umsetzungsstrategie benötigt. An Letzterer hat es offenbar gemangelt.
Der Westen hat sich jedenfalls bis auf die Knochen blamiert.