Für die Birnenernte wird dieses Jahr ein Rückgang von 25 Prozent erwartet. Das wird vor allem Flandern treffen, wo 90 Prozent der belgischen Birnen angebaut werden. Verantwortlich sollen neben örtlichem Frost zu Beginn der Saison die schlechten Wetterbedingungen sein, heißt es vom Centre Fruitier Wallon. Die hätten eine gute Bestäubung der Pflanzen beeinträchtigt. Auch eine dunklere und kalte Periode Ende Mai habe sich negativ ausgewirkt. Das Ergebnis werde wahrscheinlich die kleinste Birnen-Ernte in zehn bis 15 Jahren sein.
Auch bei den Kirschen sind schwere Verluste zu beklagen. Der Regen hat dazu geführt, dass viele Früchte geplatzt sind, als sie geerntet werden sollten.
Die Apfelproduktion soll hingegen mengenmäßig nicht beeinträchtigt sein. Der regnerische Sommer habe allerdings zu einer vermehrten Bildung von Apfelschorf auf den Früchten geführt.
Das nasse Wetter hat auch die Getreideproduktion merklich einbrechen lassen: 15 Prozent weniger Wintergerste als erwartet, auch weniger und vor allem qualitativ schlechterer Dinkel sind zu beklagen. Beim Weizen sollen es sogar 20 Prozent weniger werden. Und auch hier wird die Qualität des Mehls wohl oft schlecht sein, befürchten die Bauern, was natürlich eine entsprechende Wertminderung nach sich ziehen wird.
Das warme und feuchte Sommerwetter fördert außerdem die Ausbreitung des sogenannten Falschen Mehltaus. Diese gefürchtete Pflanzenkrankheit bedroht vor allem Kartoffeln. Mit entsprechend negativen Folgen für die Menge und Qualität.
Positiv wirken sich die hohen Niederschlagsmengen hingegen auf wasserhungrige Kulturpflanzen wie etwa Mais aus.
Boris Schmidt