Wo das Limit von No-Limit ist, hängt ganz vom Anbieter und Vertrag ab. Mal sind es 20 Gigabyte, mal 30, mal 40 oder etwas dazwischen. Außerdem unterscheiden die Anbieter noch zwischen der Datennutzung in Belgien und im EU-Ausland, also dem sogenannten Roaming. Wer im EU-Ausland mobil ins Internet geht, hat da oft noch andere, niedrigere Limits. Es gibt am belgischen Markt nur ein Angebot, das zumindest innerhalb Belgiens wirklich unlimitierte mobile Datennutzung bietet. Das ist mit rund 50 Euro im Monat auch eines der teuersten.
Wenn das Limit überschritten wird, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder die Verbindungsgeschwindigkeit sinkt dramatisch. Und zwar auf ein Niveau, auf dem an eine vernünftige mobile Internetnutzung nicht mehr zu denken ist, geschweige denn daran, mobil Videos zu schauen. Oder aber es fallen zusätzliche Gebühren an, die dann pro übertragenem Megabyte abgerechnet werden. Dieses Limit nennen die Telekomanbieter ja „fair use policy“ - es soll verhindern, dass einige Wenige das Angebot über Gebühr ausnutzen, etwa wenn sie ständig stundenlang Videos schauen.
Allerdings sind es nicht wenige Kunden, die an dieses Limit stoßen. Die Regulierungsbehörde IBPT hat jetzt genauer hingeschaut und stellt fest: Bei den meisten No-Limit-Angeboten überschreiten mehr als zehn Prozent der Kunden das Limit. Das ist deutlich mehr als bei den fixen Internetanschlüssen. Dort überschreiten nur zwei Prozent das Limit. Das Limit im mobilen Datenverkehr ist also doch bei vielen schnell erreicht und von daher - kritisiert die IBPT - sei das Versprechen von unlimitierter mobiler Datennutzung doch irreführend.
Die IBPT hat da zwei Lösungsvorschläge: Entweder die Übertragungslimits werden soweit angehoben, dass deutlich weniger als besagte zehn Prozent der Nutzer an das Limit stoßen. Das dürfte dann die Kunden freuen. Oder aber die Anbieter verzichten ganz einfach darauf, mit unbegrenztem Datenvolumen zu werben. In jedem Fall müssen die Anbieter deutlicher kennzeichnen, was „unlimitiert“ bedeutet und was konkret passiert, wenn das Limit doch erreicht wird. In den nächsten Wochen will die IBPT dazu auch eine neue Richtlinie erarbeiten. Die wird für die Anbieter anschließend auch bindend.
Olivier Krickel