Es ist der mittlerweile sechste umfassende Bericht des Klimarates der Vereinten Nationen, der letzte liegt acht Jahre zurück. Und umfassend ist durchaus wörtlich zu nehmen: über 4.000 Seiten in der ungekürzten Version. Selbst die Zusammenfassung der wichtigsten Punkte für sogenannte Entscheidungsträger nimmt rund 150 Seiten in Anspruch. Und am Montag ist nur der erste von drei Teilen erschienen, er beschäftigt sich mit den physikalischen Grundlagen des Klimawandels. Die Teile zwei und drei über Folgen, Anpassung und Schutz des Klimas sollen erst 2022 folgen.
Die Lektüre kann man kaum anders als vor allem deprimierend bezeichnen. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, bezeichnet den Text denn auch als "Alarmstufe Rot für die Menschheit".
Wichtigste Punkte des Berichts: Die Erderwärmung verläuft schneller als erwartet und sie ist sehr wahrscheinlich menschengemacht. Das Ziel, die Erwärmung auf anderthalb Grad zu begrenzen, ist de facto unerreichbar geworden. Und dieses Szenario könnte bereits innerhalb der nächsten zehn Jahre zur Realität werden. Das ist deutlich früher als noch vor zehn Jahren befürchtet.
Temperatur wird weiter steigen
Man sehe, dass es schnell gehe, dass es ein weitverbreitetes Phänomen sei und dass sich der Prozess intensiviere, fasste der Klimatologe Philippe Huybrechts für die VRT zusammen. Er hat an dem Bericht mitgeschrieben. Außerdem sei der Klimawandel, wie wir ihn jetzt erlebten beispiellos in den letzten Jahrtausenden. Die vergangenen paar Jahre seien besonders warm gewesen. Das habe den Prozess der Erderwärmung beschleunigt und damit auch das Abschmelzen der Polkappen und das Ansteigen des Meeresspiegels. Die Temperatur werde bis mindestens 2050 weiter steigen, ganz egal, welchen Kurs die Menschheit auch einschlage, so der Bericht des Weltklimarates weiter.
Wozu sich dann also überhaupt noch mit dem Problem auseinandersetzen, könnte man da vielleicht erst einmal versucht sein zu fragen. Die Antwort auf diese Frage liegt natürlich auf der Hand: Auch wenn die Temperatur erst einmal unweigerlich weitersteigen wird, so wird unser Leben und vor allem das der kommenden Generationen entscheidend davon geprägt werden, um wieviel und wie schnell die Temperatur steigen wird. Denn jedes Zehntelgrad Unterschied könnte bereits spürbare Auswirkungen haben, wie Wissenschaftler unterstreichen. Zum Beispiel auf die Häufigkeit und die Intensität von Hitzewellen, auf die Länge von Dürreperioden oder auch auf die Heftigkeit von Regenfällen und damit auch das Ausmaß von Überschwemmungen, um nur einige offensichtliche Beispiele zu nennen.
Menschen haben es selbst in der Hand
Das sollte man auch vor dem Hintergrund sehen, dass die entsprechenden Klimamechanismen, die der Mensch mit seinen Aktivitäten durcheinandergebracht hat und immer noch bringt, teilweise sehr langsam reagieren. Sie könnten teilweise Jahrhunderte oder gar Jahrtausende brauchen, um sich halbwegs zu erholen, Eile ist also sicher alles andere als fehl am Platze.
Die Botschaft sei, dass die Menschen es noch selbst in den Händen hätten, so Klimatologe Huybrechts. Das sei an sich eine positive Botschaft: Die Menschheit könne die von ihr angerichteten Klimaschäden langfristig noch begrenzen. Dafür brauche es aber ein sehr entschiedenes und drastisches Handeln, das mache der Bericht auch mehr als deutlich.
Zweigleisige Strategie
Der bekannte Klimatologe Jean-Pascal Van Ypersele hat ebenfalls für Belgien an der Vorbereitung des Berichts mitgearbeitet. Für ihn muss die jetzt zu ergreifende Strategie zweigleisig sein: Zum einen müsse man sich darauf vorbereiten, Schocks durch Wetter- und Klimakatastrophen besser absorbieren zu können. Sprich widerstandsfähiger zu werden gegen zum Beispiel Hochwasser, Trockenperioden oder Hitzewellen. Denn denen werde man in den nächsten Jahrzehnten zumindest in begrenztem Maß eben verstärkt ausgesetzt sein, egal was man jetzt unternehme, so Van Ypersele in der RTBF.
Neben dieser Politik der Anpassung an Wetterextreme müsse es aber auch um Vorbeugung und die Verhinderung weiterer, noch schwererer Folgen gehen. Das bedeute eben die Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen, insbesondere von CO2, so Van Ypersele - und zwar so schnell wie möglich.
Wissenschaftlich untermauert: Klimawandel-Folgen werden drastisch
Boris Schmidt
Man sollte einfach mal nach Kippelementen im Klima der Erde googeln...
Und genau die wurden durch H.S. unglaublich verstärkt..das so ein Kippen kommt eventuell schon da ist.
Jetstream so südlich wie selten, langsamer..hängt auch mit der Erwärmung der Pole zusammen...aber mancher Anmerker kann oder will das manchesmal nicht vertstehen.
Nur nicht verrückt machen lassen. Alles beruht auf Compuersimulationen. Und da sind Irrtümer möglich. Es kommt meist anders als man denkt.
Hinter solchen Berichten verbergen sich auch kommerzielle und politische Interessen. Klimaschutz ist die neue Masche, um den kleinen Leuten neue Steuern und Abgaben aufzubrummen.
Gut möglich, daß demnächst die Hausversicherung teurer wird mit Klimawandel als Begründung.