Lungenkrebs ist nach wie vor die tödlichste Krebsart. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben an Lungenkrebs jedes Jahr mehr Menschen als an Brust-, Darm- und Prostatakrebs zusammen.
Prognosen zeigen, dass bis zum Jahr 2030 voraussichtlich 2,45 Millionen Menschen pro Jahr an Lungenkrebs sterben. Die Situation verschlimmert sich also, sagt die belgische Krebsstiftung, die auch darauf hinweist, dass die Zahl der Fälle bei Frauen ab dem 55. Lebensjahr deutlich zunimmt, während die Krankheit bisher vor allem Männer über 65 betroffen hat. Von den 70.468 Krebserkrankungen, die 2018 in Belgien diagnostiziert wurden, betrafen laut den im vergangenen Jahr veröffentlichten Daten 8.815 die Lunge. Hinzu kommt: Männer waren fast doppelt so häufig betroffen (5.726 Fälle) wie Frauen (3.089).
Obwohl es sich um die tödlichste Krebsart handelt, ist Lungenkrebs auch vermeidbar. Die Stiftung gegen Krebs sagt: 90 Prozent der Fälle könnten vermieden werden, wenn das Rauchen vollständig abgeschafft würde. Die beste Vorbeugung sei natürlich, nie mit dem Rauchen anzufangen. Aber auch Raucher könnten diesen Risikofaktor stark reduzieren, indem sie mit dem Rauchen aufhören. Hilfe dabei gibt es zum Beispiel von der Initiative "Tabacstop", ein kostenloser Service der Stiftung gegen Krebs.
Darüber hinaus plädiert die Stiftung auch für Früherkennung. Sie fordert die Gesundheitsminister auf, die Früherkennung durch spezielle Untersuchungen bei "starken Rauchern" zu fördern. Dabei handelt es sich um eine Technik, die in den Vereinigten Staaten eingeführt wurde und derzeit in den Niederlanden untersucht wird. Diese könnte die Sterblichkeitsrate bei Lungenkrebs um 20 bis 24 Prozent senken, erklärt die Stiftung. Denn: Ein spät entdeckter Krebs (in zwei Dritteln der Fälle) sei ein Krebs mit einer schlechten Heilungsprognose, heißt es in dem Bericht.
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