Trotz guter Wirtschaftsprognosen wächst das belgische Haushaltsloch. Das geht aus den Zahlen des aktuellen Berichts des Monitoringkomitees hervor. Das sind die Spitzenbeamten, die die Regierung in Sachen Staatsfinanzen beraten. Dieser Bericht ist jedes Jahr die Arbeitsgrundlage für die Haushaltsberatungen, die im Herbst beginnen. Und diese dürften wieder einmal nicht einfach werden. 37,8 Milliarden fehlen allein in diesem Jahr, fünf Milliarden mehr als im vorigen Herbst veranschlagt. Aber das war vor der zweiten Coronavirus-Welle.
Es hätte aber noch schlimmer kommen können. Das etwas höhere Wirtschaftswachstum hat der Staatskasse zusätzliche Einnahmen beschert. Genauso wie höhere Dividenden. Doch das alles wird durch höhere Ausgaben vor allem in den Teilstaaten zunichte gemacht.
Fazit des Berichts: Die Regierung De Croo wird nicht umhinkommen, noch einige strukturelle Reformen anzustoßen. Andernfalls droht das Haushaltsdefizit ab 2024 aus dem Ruder zu laufen.
Volker Krings
Neinnnnnn, wer hätte das denn gedacht, sowas aber auch. Aber, keine Sorge, unsere Politiker werden sich schon trotz allem genug aus den Fresstöpfen nehmen. Die brauchen sich auch keine Sorgen um steigende Energiekosten zu machen, bezahlt ihnen alles der kleine Mann.
Je länger die Carolageschichte dauert, umso teurer wird uns die Geschichte, bis uns das alles um die Ohren fliegt.
Das ganze sollte man von der positiven Seite sehen. Geschichtlich betrachtet waren Krisen immer der Motor für grundlegende Veränderungen. Bekannte Beispiele sind die französische Revolution oder der Zusammenbruch des Ostblocks. Jetzt ist der Druck groß genug, dass wirklich "was passiert". Jetzt reicht es nicht mehr, sich irgendwie durchzuwurschteln a la belge auf Kosten des Steuerzahlers. Das aktuelle föderale System Belgiens ist das Ergebnis eines permanenten Durchwurschtels. Mit Vernunft und Logik hat das nicht immer was zu tun.
Der mittelalterliche arabische Chronist und Gelehrte Ibn Khaldun, der sich mit Zyklen über das Kommen und Gehen von Staaten und Dynastien beschäftigte, meinte einst:
"Du musst wissen, dass die Steuereinkünfte zu Beginn einer Dynastie aus geringen Abgaben bestehen und es (trotzdem) hohe Einnahmen gibt, es am Ende einer Dynastie jedoch hohe Abgaben und geringe Einnahmen gibt."
Es hat sich nicht viel verändert.🤔🤔🤔
Berufspolitiker, die nicht in der Realität, sondern in einer Verwaltung groß geworden sind, werden das nie verstehen.