5 Kommentare

  1. Ecolo testet die Grenzen aus. Wer ein öffentliches Amt bekleidet, darf kein religiöses Symbol tragen. Gilt das nicht etwa für Muslimas ? Wollen die wieder eine Extrawurst gebraten bekommen ?

  2. Europa muss sich gegen solche peinlichen Aktionen, unsere Werte aushobeln zu wollen, unmissverständlich zur Wehr setzen. Da nützt auch kein schicker Lebenslauf. Die Einstellung ist daneben. So geht Integration auf jeden Fall nicht.

  3. Wenn es diejenigen, die sich über die (tatsächlich inakzeptablen) Aussagen von Frau Haouach jetzt so echauffieren, mit dem Laizismus und der Trennung von Staat und Religion ernst meinen, wäre es an der Zeit, die Verfassung derart zu ändern, dass an staatlichen Schulen kein nach Konfessionen getrennter Bekenntnis-Religionsunterricht mehr erteilt werden... muss.

    Noch besser und zeitgemäßer wäre es, das konfessionelle Unterrichtswesen gänzlich abzuschaffen.

    Solange die Verfassung dies aus längst überholten Gründen vorsieht, ist ein postulierter Laizismus nichts als ein Lippenbekenntnis.

    Erst wenn es quer durch die Parteienlandschaft einen Konsens gibt, den durch die Kultusträger organisierten Religionsunterricht (ohne inhaltliche staatliche Kontrolle) durch einen konfessionsübergreifenden neutralen Religionskunde- und Philosophieunterricht zu ersetzen, kann man die Entrüstung ernst nehmen.

  4. Ich schließe mich Herrn Leonard vollkommen an und möchte noch weitere Kriterien benennen, die die 'Trennung von Kirche und Staat' zu einer Farce werden lassen:

    ALLE Geistlichen werden vom Staat bezahlt (auch die Imame und ich nehme an dann auch die Rabbiner) und selbst von der Kirche aus der Funktion enthobene erhalten weiter das Gehalt vom Staat.

    Geistliche unterliegen nicht dem allgemeinen Recht (siehe Kindesmishandlung z.B.) sonst säßen etliche in Gefängnissen bzw. kämen erst überhaupt mal vors Gericht.

    Im Immobilienbereich gibt es auch keine Gleichstellung mit 'weltlichen' Gesetzen.

    Wir alle widersetzen uns der massiven Lobbyarbeit der Privatindustrie, aber der größte Lobbyist ist die (in Belgien) kath. Kirche, die Ihre eigenen Werte überall vertreten wissen will (auch wenn da doch erheblicher Fortschritt gemacht wurde (sehe Ehe für Alle, Eutanasie, Abtreibung, Scheidung (!) etc.

    Dem allen können sich die eigenen Anhänger beugen, aber lasst bitte Andersdenkende in Ruhe.

  5. Ergänzend zu Herrn Leonard und Frau Van Straelen, das Problem der erheblichen Schieflage (Fehlallokation?) bei der 'Finanzierung der Kulte':

    Die katholische Religion beispielsweise schwindet glücklicherweise seit Jahren zusehends und hat wie auf Wikipedia nachzulesen in Belgien einen Anteil von 57,1% der Religionen und nicht-konfessionnellen Weltanschauungen (Eurobarometer 90.4, 2018), erhält aber immer noch 79,2% der öffentlichen Mittel (CRISP, 2000)! Beziehungsweise 83% der Mittel für 10% praktizierende Katholiken, laut RTBF (CQFD, 25.09.2019)!!!

    Von der mangelnden Transparenz bei der Finanzierung bzw. dem Verteilerschlüssel ganz zu schweigen.

    Die Aussage des Premierministers, die Trennung von Staat und Kirche sei in der Verfassung verankert, stimmt so nicht ganz, denn es gibt keinen Verfassungsartikel, der dies eindeutig besagt. Dass der Staat zum einen die Kulte direkt finanziert und zum anderen via Unterrichts- und Gesundheitswesen indirekt subventioniert, ist ebenso fragwürdig; siehe hierzu auch den pertinenten Artikel von Claude Desama in L'Echo vom 7. April 2021.