
Die belgischen Löhne sind seit 1996 weniger stark gestiegen als in Frankreich und in den Niederlanden. Lediglich in Deutschland hat die Lohnmäßigung die Entwicklung der Arbeitnehmereinkommen niedriger gehalten als in Belgien.
Das ist das Ergebnis des sozial-wirtschaftlichen Barometers über die Lohnentwicklung und die Produktivität, das die sozialistische Gewerkschaft FGTB im Hinblick auf die anstehenden Lohnverhandlungen für die Privatwirtschaft erstellt hat.
Diese Resultate stehen im Widerspruch zu den Berechnungen des zentralen Wirtschaftsrates. Demnach stiegen die Löhne in Belgien in den letzten zwölf Monaten um 3,9 Prozent, bei den direkten europäischen Nachbarn jedoch im Schnitt nur um 3,4 Prozent.
Weil das zu einer Schwächung der belgischen Konkurrenzfähigkeit führe, fodern die Arbeitgeber im Hinblick auf die anstehenden Tarifverhandlungen eine deutliche Verringerung des Lohnanstiegs. Die Gewerkschaften weisen dies jedoch entschieden zurück.
In Brüssel beginnen heute die Verhandlungen über ein neues Rahmentarifabkommen für die Beschäftigten der Privatwirtschaft. Mit einem Ergebnis ist Ende des Jahres zu rechnen.
- FGTB legt sozial-wirtschaftliches Barometer vor (8. November)
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