Die äußerst knapp erfolgte Zustimmung der Gewerkschaftsbasis zu dem Abkommen war wegen angeblicher Fehler bei der Auszählung der Stimmen am Mittwoch infrage gestellt worden.
Zur Erinnerung: Die Mitglieder der sozialistischen Gewerkschaft hatten sich mit einem hauchdünnen Vorsprung von nur 0,05 Prozent für die Annahme des Abkommens ausgesprochen, 49,06 Prozent "Ja"-Stimmen, 49,01 Prozent "Nein"-Stimmen und 1,93 Prozent Enthaltungen. Einige Gegenstimmen der Jugendsektion der wallonischen Interregionalen waren aber offenbar nicht mitgezählt worden, weil sie zu spät eingetroffen waren.
Weil das aber die ganze Abstimmung und damit Zustimmung zum Abkommen infrage stellte, musste der FGBT-Vorstand auf föderaler Ebene in internen Beratungen das Problem diskutieren und eine Entscheidung fällen und diese ist zugunsten der Aufrechterhaltung des bisherigen Abstimmungsergebnisses gefallen.
Hätte die FGTB ihre Zustimmung zurückgezogen, hätte das das Aus für das zwischen den Sozialpartnern nach zähem Ringen ausgehandelte Abkommen bedeutet. Und damit wäre das Dossier bei der Föderalregierung gelandet, was diese tunlichst vermeiden wollte.
Der FGTB-Vorstand kündigte aber auch an, gegen die Lohnnorm der Regierung protestieren zu wollen. Diese ist nicht Teil des Rahmentarifabkommens.
Boris Schmidt