Nickel, eine Tochtergesellschaft von BNP Paribas Fortis, hat das angekündigt und hofft, so 300.000 neue Kunden zu finden. In Zeiten, in denen immer mehr traditionelle Banken ihre Filialen schließen und es immer weniger Geldautomaten gibt, sieht man hier eine Marktlücke. Das Unternehmen hat eine Vereinbarung mit den Verbänden der unabhängigen Pressehändler getroffen. Dadurch sollen Bankgeschäfte auch in Zeitungsläden möglich sein.
Wer ein Nickel-Konto eröffnen möchte, wird dadurch auch Kunde von BNP Paribas Fortis. Man bekommt eine belgische Kontonummer, heißt es. Laut Nickel wolle man jeden akzeptieren, also auch diejenigen, die über die traditionellen Banken kein Konto bekommen können.
Im Ausland schon möglich
Das Konzept hat sich in Frankreich bereits bewährt. Dort können die Franzosen über ein Terminal in 6.100 Zeitungs- und Tabakläden innerhalb von fünf Minuten ein Bankkonto eröffnen. Das ist praktisch in Dörfern, die aufgrund der Schließung von Bankfilialen kein physisches Büro mehr haben. Auch die Presseverkäufer sind froh, neue Dienstleistungen anbieten zu können, denn der Verkauf von Tabak- sowie Papierzeitungen und Zeitschriften lässt ebenfalls nach. Die Zahlen sprechen für sich: Nickel hat bereits 2,1 Millionen Kunden. In Spanien wurden auch schon 150 Verkaufsstellen eröffnet. Offenbar gibt es ein Publikum für das einfache Bankkonto mit einer einfachen Bankkarte.
Gebühren für Abhebungen
Wer Bargeld braucht, kann jeden Monat 300 bis 800 Euro am Nickel-Kiosk abheben. Die ersten drei Abhebungen pro Monat sind kostenlos, danach kosten sie 50 Cent. Das Einzahlen von Geld geht auch. Das kostet zwei Prozent der eingezahlten Summe. Nickel will den Zeitungsladen nicht in einen reinen Geldautomaten verwandeln. Das Geschäft der Händler müsse sich in einem Gleichgewicht befinden, heißt es. Für den Händler soll das System kostenlos sein. Es wird ein Terminal installiert und der Zeitungshändler erhält für jedes verkaufte Nickel-Paket eine Vergütung. Für jede Abhebung von Geld erhält er zusätzlich eine Zahlung von 23 Cent.
Kosten für Konto
Das Nickel-Konto kostet 20 Euro pro Jahr. In dem Paket ist eine Mastercard-Kreditkarte inbegriffen. Es besteht auch die Möglichkeit, Überweisungen per Smartphone-App zu tätigen. Es wird sich zeigen müssen, wie viele der über 2.200 unabhängigen Presseläden mitmachen. Das Ziel von Nickel ist 1.400.
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