Im Corona-Krisenjahr hat der Verschuldungsgrad damit um rund 16 Prozentpunkte zugenommen. Ein Grund sind die zahlreichen staatlichen Unterstützungsmaßnahmen in der Krise und die Tatsache, dass die Wirtschaft im letzten Jahr geschrumpft ist. In absoluten Zahlen beträgt die Staatsschuld jetzt 515 Milliarden Euro. Das sind etwa 45.000 Euro pro Einwohner (Kinder mitgezählt).
Vor allem die Teilstaaten haben ihre Verschuldung im letzten Jahr stark erhöht.
Die Maastricht-Kriterien, die die Wertstabilität des Euros garantieren sollen, sehen vor, dass ein Staat sich höchstens bis 60 Prozent von seinem Bruttoinlandsprodukt verschulden darf. Wegen der aktuell niedrigen Zinsen sei die Verschuldungsquote dennoch tragbar, heißt es von Seiten der Staatsschuld-Behörde.
belga/okr
In der Tat sollte man die Staatsverschuldung mit Gelassenheit betrachten. Weil die Zinsen niedriger sind als die Inflationsrate, zahlt der Staat schlussendlich weniger zurück als er geliehen hat. Der Staat ist Krisengewinner in diesem Fall. Die Niedrigzinspolitik der EZB ist der Preis für die Stabilität Europas. Ein relativ niedriger Preis verglichen mit Kriegen und Zusammenbrüchen.