Zum Homeoffice bzw. zur Telearbeit gibt es mittlerweile solide wissenschaftliche Gutachten. Gewerkschaften und Arbeitgeber in Belgien diskutieren derzeit darüber. Da geht es dann um ganz praktische Fragen: Wie organisiert man Homeoffice? Und wer hat das letzte Wort, wer entscheidet ?
Dabei gehen die Meinungen durchaus auseinander. Seit über einem Jahr ist Heimarbeit jetzt eine Strategie gegen die Pandemie. Anfangs haben viele vielleicht noch gedacht: gar nicht so übel, da gewinne ich ja noch etwas mehr Zeit, weil ich mir den Arbeitsweg spare oder vielleicht weniger für den Betrieb unterwegs sein muss. Dadurch kann ich andere Dinge womöglich schneller abarbeiten und habe unterm Strich etwas mehr Freiraum fürs Private. Aber: viele vermissen doch auch den persönlichen Kontakt zu Kollegen.
Wichtig: Die richtige Balance zwischen Homeoffice und Arbeiten im Betrieb
Zwei Tage Homeoffice bzw. mobiles Arbeiten, drei Tage Präsenz im Betrieb. Das scheint der Schlüssel zu sein, sagt zum Beispiel der Arbeitsexpte Hendrik Delagrange von der flämischen Stiftung Innovation & Arbeit. Es geht darum, die beste Mischung, einen Ausgleich zu finden zwischen den Vorteilen für den Arbeitnehmer und den Bedürfnissen eines Unternehmens.
Ein Austausch zwischen Kollegen, die sich kennen, die auch Wissen austauschen, so eine Interaktion sollte weiterhin auch im Betrieb stattfinden, wenn man die Qualität zum Beispiel in einer Produktionstätte halten will.
Gefahr: Beruf und Privatleben vermischen sich
Eine der schwierigsten Fragen, mit denen sich Arbeitgeber und Gewerkschaften beschäftigen, lautet: Wieviel Eigenständigkeit sollten Arbeitnehmer denn bekommen, wenn sie von zuhause aus arbeiten? Denn die Vorteile eines flexiblen Arbeitens liegen auf der Hand.
Der Arbeitnehmer kann zum Beispiel sagen: Zwischen zwei und vier unterbreche ich meine Arbeit und fahre zur Schule, hole meine Kinder ab und esse was mit ihnen. Dafür setze ich mich dann am Abend zwei Stunden länger an den Schreibtisch und arbeite bis acht oder neun.
Aber Experten warnen auch: Es braucht eine gewisse Struktur, damit das Geschäftliche und das Private getrennt bleiben. Es ist ungesund, wenn Menschen nicht so richtig in den Feierabend kommen, nicht abschalten können, dann leidet womöglich der Schlaf darunter. Da sollten wir nicht übertreiben, rät Delagrange.
Zwei Tage in der Woche flexibel zu arbeiten, ist okay und tut dem Wohlbefinden des Arbeitnehmers gut, weil er an Freiheit gewinnt. Häufiger sollte man nicht unregelmäßig arbeiten, damit die Arbeit einen mental nicht zu sehr beschäftigt. Davon erholt man sich nicht so gut, haben Studien gezeigt.
vrt/jp
Und für diese fundamentale Erkenntnis braucht man "Experten und Studien"? Sicher, die müssen ja auch mit irgend etwas ihr Geld verdienen. Letztlich weiß aber jeder selber, was für ihn gut oder schlecht ist. Und alles hängt natürlich letztlich von den Möglichkeiten und dem Willen des Arbeitgebers ab.
… und mehr als 2 Tage in der Woche Home Office würde ja Auswirkung haben auf die Preise der Büro Immobilien , die dann zum Teil überflüssig werden..