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Höhlensyndrom: Des einen Befreiung ist des anderen Hölle

09.06.202112:04
Psychische Gesundheit durch Corona-Krise angegriffen (Illustrationsbild: Bildagentur PantherMedia / Antonio Guillen Fernández)
Illustrationsbild: © Antonio Guillen Fernández/PantherMedia

Es ist endlich so weit: Wir dürfen wieder viel mehr, denn am Mittwoch hat Phase eins des sogenannten "Sommerplans" begonnen. Aber während die Rückkehr zu einem normaleren sozialen und beruflichen Leben viele mit Vorfreude erfüllt, so trifft das nicht auf alle zu.

Seit rund anderthalb Jahren müssen wir mittlerweile mit der Corona-Pandemie leben. Aber es scheint ja endlich aufwärts zu gehen – und das bedeutet auch, dass wir wieder tun dürfen, was wir früher getan haben.

Während das für sehr viele Menschen etwas ist, was sie zutiefst genießen, treibt allein der Gedanke daran anderen schon den Angstschweiß auf die Stirn. Körperliche Kontakte zu anderen Menschen, seien sie auch noch so alltäglich, die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel, Einkaufen, ja selbst Freunde und Familie treffen – das ist für manche ein regelrechter Albtraum geworden.

Angststörungen verdoppelt

Wobei "geworden" nicht immer ganz korrekt ist, viele haben schon vorher unter solchen sozialen Phobien gelitten. Aber die Gesundheitskrise hat die Situation noch einmal deutlich verschärft. In Belgien sollen sich Angststörungen allgemein verdoppelt haben, ein Fünftel der Bevölkerung ist nach Schätzungen mittlerweile betroffen.

Die spezifische Angststörung, die mit der Rückkehr zur Normalität nach den Corona-Einschränkungen verbunden ist, bezeichnen Wissenschaftler als "Cave syndrome", zu Deutsch "Höhlensyndrom". Der Name leitet sich ab vom Verhalten der Betroffenen: Sie haben Probleme damit, sich an die neuen Freiheiten zu gewöhnen, sie lehnen die zurückgekehrte Normalität als etwas Fremdes ab. Und sie reagieren mit Abschottung auf dieses Fremde, sie ziehen sich im übertragenen Sinne in eine Höhle zurück.

Manche Menschen haben wie gesagt bereits vor Corona an solchen Angststörungen gelitten. Und bestimmte Betroffene haben paradoxerweise erfreut reagiert auf die Coronavirus-Einschränkungen.

Für manche seiner Patienten sei es ein kleines Wunder gewesen, berichtete Doktor Pierre Oswald von einer psychiatrischen Klinik in Brüssel in der RTBF. Denn durch den Lockdown hätten sie sich nicht mehr anstrengen müssen. Aber das sei natürlich ein vergiftetes Geschenk gewesen. Denn dadurch habe sich der Vermeidungsprozess verfestigt, mit dem Betroffene unangenehmen Situationen aus dem Weg gingen, und sei zur Regel geworden. Dadurch sei es aber umso schwieriger geworden, dieses Verhalten zu durchbrechen.

Bei anderen, selbst sehr geselligen und aktiven Menschen sind diese Angstzustände hingegen erst während der Lockdowns entstanden. Das kann so stark werden, dass selbst eine vollständige Impfung oder Vorsichtsmaßnahmen, wie sich nur im Freien zu treffen, es nicht schaffen, diese Menschen aus ihrer Abschottung herauszuholen, weil sie sofort Angstattacken erleiden.

Gewohnheitstiere

Aber natürlich leidet längst nicht jeder, der nicht gleich voller Elan und mit wehenden Fahnen an seinen Arbeitsplatz zurückkehren will, unter einer ausgeprägten Angststörung.

Menschen sind schlicht und ergreifend Gewohnheitstiere, erklärt Lode Godderis, Professor für Arbeitsmedizin an der KU Löwen, bei der VRT. Eine Rückkehr nach längerer Abwesenheit sei immer spannend. Und während so eine Spannung sich manchmal positiv äußere, so könne sie bei anderen auch hemmend wirken.

Manche Menschen fühlten sich einfach grundsätzlich wohlbehütet und behaglich in ihrem Zuhause. Besonders, wenn sie gemerkt hätten, dass sie dort effizienter und ungestörter arbeiten könnten, weil es weniger Druck für soziale Interaktion mit den Kollegen gebe. Andere wiederum bevorzugten Telearbeit, weil sie dadurch enorm viel Zeit einsparten, die sonst fürs Pendeln draufgehen würde. Zeit, die zum Beispiel der Familie oder Hobbies zugutekomme. Falle diese Extra-Zeit plötzlich wieder weg, so könne das einen Stressfaktor darstellen.

Am besten sei es, wenn die Rückkehr an den Arbeitsplatz schrittweise geschehe, wie jetzt eben vorgesehen, empfiehlt Arbeitspsychologin Sara De Gieter. Das gebe den Menschen Zeit, sich wieder daran zu gewöhnen, bestimmte Dinge in Gruppen zu tun.

Ein Rat, den Gérald De Schietere von den Universitätskliniken Saint-Luc in der RTBF allen gab, die mit der Rückkehr zur Normalität hadern. Die Menschen müssten sich bewusst sein, dass sie sich überwältigt fühlen könnten, wenn sie zum ersten Mal wieder an sehr volle oder laute Orte gingen, zum Beispiel Fußballstadien. Da müssten die Betroffenen einfach auch tolerant sich selbst gegenüber sein und akzeptieren, dass sie eben vielleicht nicht sofort alles tun könnten, worauf sie Lust hätten.

Boris Schmidt

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