Neben dem Premier, dem Genter Bürgermeister und mehreren Schöffen waren rund hundert weitere Menschen anwesend, um des Opfers zu gedenken.
Der Premier hatte sich während des Gedenkaktes selbst betont im Hintergrund gehalten. Er habe in erster Linie als Elternteil und als Mensch teilgenommen, erklärte De Croo im Anschluss in der VRT.
Er habe selbst zwei Kinder in dieser Altersgruppe, die in der gleichen Region und unter sehr vergleichbaren Umständen lebten und er habe sein Beileid ausdrücken wollen. Aber er habe auch deutlich machen wollen, dass es in der Gesellschaft keinen Platz für solche Taten geben dürfe. Man dürfe nicht akzeptieren, dass ein junges Mädchen so ratlos und alleine gelassen werde, dass es keine Hilfe finde und deswegen eine solche Verzweiflungstat begehe.
Die Gewalt gegen Frauen sei eine weitere, eine alltägliche Pandemie – und dafür dürfe es in Belgien keinen Raum geben. Und wenn die heutigen, existierenden Maßnahmen sich als unzureichend herausstellen sollten, dann werde man zusätzliche ergreifen müssen, so De Croo. Jetzt müsse man aber erst das Ende der Ermittlungen abwarten und danach sehen, was notwendig sei.
Das junge Mädchen hatte Selbstmord begangen, nachdem Bilder der Tat im Netz veröffentlicht worden waren. Die fünf dringend Tatverdächtigen wurden festgenommen. Die beiden Volljährigen sitzen weiter in Untersuchungshaft, die drei Minderjährigen unter ihnen sind weiterhin in geschlossenen Jugendstrafanstalten untergebracht.
Boris Schmidt
Ich weiß, im Zweifel für den Angeklagten, aber wer nach Videos im Internet noch von einer "mutmaßlichen Vergewaltigung" schreibt, macht sich unglaubwürdig.
Vergewaltigung ist zurecht eines der nach den Kriegsrechtkonventionen meist geschmähten Kriegsverbrechen, da es die Opfer und die Gesellschaft Generationen lang schädigt - es ist alles andere als ein Kavaliersdelikt und gehört eigentlich in der Zivilgesellschaft viel härter bestraft.
Volle Zustimmung, Frau Fasch.
Man kann es mit der Unschuldsvermutung auch übertreiben.
Die Taten an sich sind ja wohl erwiesen.
Wer nun genau daran beteiligt war und wie groß die Schuld jedes Mittäters ist, wird allerdings das Gericht zu entscheiden haben.
Sehr richtig, und solange kein Gericht darüber geurteilt hat, bleibt es in den Medien bei "mutmaßlichen Tätern", um keine Vorverurteilung zu betreiben.
Die Meinung jedes einzelnen dahingestellt...