Im Hôpital Erasme in Brüssel haben 70 Pflegekräfte aus der Notaufnahme und den Intensivstationen am Mittwochmorgen für eine Stunde die Arbeit niedergelegt. Auch sie gehören zu den Unterzeichnern eines Briefs der Pflegekräfte an Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke (Vooruit). Darin fordern sie eine Aufwertung ihres Berufs.
Intensivpfleger Baptiste Duchatel erklärt im RTBF-Interview, wie auslaugend seine Arbeit derzeit ist: "Pflegekräfte aus anderen Abteilungen oder Interim-Kräfte in kürzester Zeit anlernen, Überstunden schieben, eine einzige Flickschusterei". Es gebe keinen Nachwuchs, weil niemand mehr diesen Beruf ausüben will - weil er so anstrengend ist, sagt Duchatel.
Um auf der Intensivstation oder in der Notaufnahme zu arbeiten, müssen Pfleger eine Spezialisierung machen. Sie verlangen, dass das anerkannt wird und dass die Arbeitsbedingungen für den gesamten Pflegesektor verbessert werden. Ansonsten wollen sie weitere Aktionen durchführen.
Viele Intensivpfleger werfen nach fünf bis zehn Jahren ihre Arbeit hin. Mehrere Hochschulen melden, dass ein Drittel der Studenten der Intensivpflege vor dem Abschluss aufgeben.
Der Internationale Tag der Pflege ist am 12. Mai. Das ist der Geburtstag von Florence Nightingale (1820-1910), der Pionierin der modernen Krankenpflege.
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