Bei den Verhandlungen geht es um die Entwicklung der Löhne und Gehälter im Privatsektor in diesem und im kommenden Jahr. Es gibt hier aber eine gesetzlich verankerte Richtschnur, die sogenannte Lohnnorm. Die richtet sich nach der Entwicklung der Gehälter in den Nachbarländern. Demnach dürfen die Bezüge nur um 0,4 Prozent steigen, zuzüglich des Indexes wohlgemerkt.
Den Gewerkschaften war das zu wenig. Und das kann Pieter Timmermans, der Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes FEB, nach wie vor nicht nachvollziehen. Die Sozialpartner seien sich in der Analyse der aktuellen Lage noch einig gewesen, eben, dass wir eine beispiellose Krise erleben. Die Forderungen der Gewerkschaften hätten dann aber so gar nicht zu diesem Fazit gepasst.
Im Raum stand dann aber die Möglichkeit, die Bezüge durch eine einmalige Prämie aufzustocken. An der Frage, wer genau die bekommen sollte, sind die Verhandlungen dann aber endgültig gescheitert. Grob gesagt verlangten die Gewerkschaften, dass die Prämie möglichst vielen Arbeitnehmern zugutekommen sollte, die Arbeitgeber wollten sie hingegen auf die Sektoren begrenzen, die gut durch die Krise gekommen sind.
"Wir konnten nicht akzeptieren, dass aus der Ausnahme die Regel werden sollte", begründete Pieter Timmermans in der VRT die Haltung der Arbeitgeber. Man habe keinen Blanko-Scheck für die Prämie ausstellen können.
Jetzt ist die Regierung am Zug, um nach einem Kompromiss zu suchen.
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