Es geht nicht darum, dass der Staat den Menschen beziehungsweise den Firmen vorschreiben will, welche Autos sie zu nutzen haben. Jeder Arbeitgeber soll auch weiterhin die Möglichkeit haben, seinen Angestellten Benzin- und Dieselfahrzeuge anzubieten. Die Wahlfreiheit bleibe bestehen, unterstreicht Finanzminister Van Peteghem.
Punkt zwei: Es handelt sich um einen Vorstoß des Ministers - und nicht um ein schon konkretes Vorhaben der Föderalregierung. Er wolle damit die Debatte ins Rollen bringen, erklärte Van Peteghem am Dienstagmorgen bei Radio Eén. Und er verstehe, dass darüber auch innerhalb der Regierung sicher noch viel diskutiert werden müsse.
Worum es absolut auch nicht gehe, das sei eine Grundsatzdiskussion über das Prinzip von Firmenwagen als Teil von Gehaltspaketen, betonte Van Peteghem. Es gehe um die Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen. In der Regierungsvereinbarung sei festgehalten, dass Firmenwagen emissionsfrei werden müssten: Der Fuhrpark soll grüner und nachhaltiger werden. Das soll bis 2026 umgesetzt werden.
Weil 2026 aber eben nicht mehr so weit weg sei, wolle man jetzt einen entsprechenden Rahmen festlegen, so der Finanzminister. Damit die Firmen und Leasing-Anbieter sich darauf einstellen könnten - und eine entsprechende Wahl über den Typ der anzuschaffenden Fahrzeuge treffen könnten.
Steuerliche Vorteile
Es sei wichtig, dass die Menschen Planungs- und vor allem Rechtssicherheit bekämen, so Van Peteghem. Was der Finanzminister vorschlägt, ist nach seiner eigenen Aussage ein Komplettpaket, damit die Firmenwagen bis 2026 möglichst CO2-neutral fahren.
Das soll erreicht werden, indem die steuerlichen Vorteile für Firmenwagen nur noch für emissionsfreie Fahrzeuge gelten sollen und die bisherigen Vorteile für andere Fahrzeuge abgebaut werden. Allerdings soll es eine Abstufung für Lieferwagen beziehungsweise leichte Frachtwagen geben. Hier soll der steuerliche Vorteil dann nur noch zu 50 Prozent gelten, wenn es sich nicht um CO2-neutrale Fahrzeuge handelt.
Der zweite Pfeiler besteht in einem Ausbau des Netzes der Ladestationen für Elektroautos. Viele Fahrer von Firmenwagen wollten diese sowohl zu Hause, als auch bei der Arbeit aufladen können. Deswegen wolle der Finanzminister steuerliche Anreize schaffen, die es sowohl für Privatpersonen zu Hause, als auch für Firmen auf ihrem Betriebsgelände attraktiv machten, Ladestationen einzurichten. Bei Ladestationen von Betrieben müsse allerdings auch die Möglichkeit vorgesehen werden, dass auch nicht dort tätige Personen diese nutzen könnten. Natürlich gegen Bezahlung und nach Verfügbarkeit, unterstrich der Finanzminister.
Dritter und letzter Teil des Maßnahmenpakets soll dann das sogenannte "Mobilitätsbudget" werden, um die Menschen zu animieren, auf nachhaltigere Weise zur Arbeitsstelle zu kommen. Es herrsche ein großes Interesse daran, aber noch gebe es zu viele Hürden. Und deswegen wolle Van Peteghem das System flexibler gestalten und stärken.
Van Peteghem macht aber auch deutlich, dass er die Firmenwagen als Hebel betrachtet. Das sei ein vernünftiger Weg, um letztlich alle Fahrzeuge nachhaltiger zu machen. Denn Firmenwagen landeten oft später auf dem Gebrauchtwagenmarkt für Privatkunden. Das sei also eine Möglichkeit, um die Ausbreitung von Elektroautos in diesem Bereich viel schneller voranzutreiben, so Van Peteghem.
Boris Schmidt
Alles schaut nach Deutschland, wie eine Grüne als "Kanzlerkandidatin" gekürt wird. Da muss man Mitleid haben, dachte ich. Nein, Belgien hat genauso Mitleid verdient. Hier schwafelt ein Minister von "klimaneutralem" Fahren und meint Elektroautos. Es hat sich immer noch nicht rumgesprochen, welche katastrophale Ökobilanz diese Vehikel besitzen. Da ändert auch die Ladestation auf dem Firmengelände nichts. Woher kommt denn der Strom?Ah ja, aus der Ladestation. Noch so ein Politiker, der nicht weiss, wovon er spricht. Er "lebt" das, was Brüssel vorgibt.
@Joachim Wahl
Die Ökobilanz von Elektrofahrzeugen ist auf jeden Fall deutlich besser wie die von Verbrennern, vor allen Dingen wenn man den Strom von der eigenen PV-Anlage bezieht. Zudem ist der Strom bei eigener Produktion im Moment noch kostenlos.
Für Förderung, Herstellung und Transport von Kraftstoff von der Quelle bis an der Zapfsäule wird Strom benötigt. Werden alle oben genannten Faktoren einbezogen, so ergibt sich, dass für sechs Liter Diesel etwa 42 kWh benötigt werden. Damit kommt ein Elektroauto in der Regel 200 Kilometer weit.
Unser Unternehmen fährt schon seit 9 Jahre mit der Renault Kangoo Maxi ZE ca 40.000 km und benötigt dafür 10.000 kWh Strom (einschl. Ladeverluste). PKWs mit günstigeren CW-Werte sind noch viel sparsamer und genügen sich mit 13 bis 20 kWh pro 100 km.
Unsere Camionette hat in den letzten 9 Jahre nur neuen Reifen, Pollenfilter und Scheibenwischer gebraucht. Sogar die Bremsen gehen viel länger mit durch Stromrekuperation.
Elektroautos brauchen viel weniger Wartung, weil keine Kupplung, Getriebe, Auspuff, Zahnriemen, Einspritzpumpe oder Zündkerzen, Ölwechsel, Katalysator, Kopfdichtung usw. vorhanden sind.
Und weil weniger Wartung anfällt, ist die Automobilbranche recht zögerlich um auf Elektro Autoproduktion um zu schalten.