Hintergrund ist die Entscheidung aller 30 NATO-Staaten, ab dem 1. Mai mit dem Rückzug von rund 10.000 Militärangehörigen aus dem südasiatischen Land zu beginnen. Die Soldaten sind dort bislang noch im Rahmen der Operation "Resolute Support" zur Ausbildung, Beratung und Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte eingesetzt.
Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden angekündigt, dass alle amerikanischen Truppen das Land vor dem 20. Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 verlassen werden. Diese Terroranschläge waren der Anlass für die militärische Intervention einer internationalen Koalition unter Führung der Vereinigten Staaten in Afghanistan gewesen.
Belgien hatte seit 2002 Truppen beigesteuert. Verteidigungsministerin Dedonder hatte bereits Anfang Dezember mitgeteilt, dass Belgien sich nach Absprache mit den militärischen Partnern 2021 aus der Afghanistan-Mission zurückziehen wolle.
Das belgische Kontingent ist, gemeinsam mit Truppen verschiedener anderer Länder, aktuell zum Schutz des Bundeswehr-Feldlagers "Camp Marmal" bei Masar-e-Scharif im Norden des Landes eingesetzt.
Wie Dedonder weiter mitteilte, werde die Armee zunächst aber noch eine Einheit nach Afghanistan schicken, die den geordneten Abzug vorbereiten solle.
Boris Schmidt