Wenig Neues seit der letzten Umfrage im Dezember - das gilt insbesondere für die Rangfolge der Parteien. In Flandern bleibt der Vlaams Belang mit jetzt nur noch 3,6 Prozent Vorsprung vor der N-VA mit ihren 20 Prozent. Deutlich abgeschlagen folgen dann die weniger als ein Prozent auseinanderliegenden CD&V, OpenVLD und SP.A auf den Plätzen drei bis fünf. Den sechsten Platz müssen sich Groen und die PTB-PVDA teilen.
In der Wallonie behält die PS mit 2,7 Prozent ihre leichte Führung vor der MR. Den frankophonen Liberalen rückt aber von Platz drei die PTB-PVDA immer näher auf die Pelle. Ecolo kann wie die PTB etwas zulegen und landet wieder auf Platz vier. Die CDH verliert weiter an Boden, während Défi kaum verändert das Schlusslicht bildet.
In Brüssel kann Ecolo seine Stellung auf Platz eins halten, allerdings trennen nur 1,4 Prozent die Grünen von der PS. Den Sozialisten wiederum sind sowohl MR als auch PTB-PVDA dicht auf den Fersen, die beide etwas zulegen. Défi und CDH bleiben unverändert auf den Plätzen fünf und sechs.
Das Politbarometer haben die Zeitungen Le Soir und Het Laatste Nieuws gemeinsam mit den privaten Fernsehsendern VTM und RTL-TVi sowie dem Meinungsforschungsinstitut Ipsos durchgeführt. Für die Umfrage wurden zwischen dem 4. und 9. März rund 2.500 Belgier befragt.
Boris Schmidt
Ich will jetzt hier nicht Partei ergreifen für irgendeine politische Partei.
Erleichternd für mich generell zu sehen ist dass nicht alle Wallonen gleich "Die Wallonen" sind, sondern es anhand des gut aufgestellten sozialistischen Lagers wohl auch eine zunehmend couragierte Gegenbewegung gibt gegen Rechtsextremismus und Raubkapitalismus.
Enfin hat die jetzige Foederalregierung unter dem Flämischen Premier De Croo in Zusammenarbeit mit Di Rupo verhältnismäßig gut Loyalität und Politik der Versoehnung zwischen den drei Teilvoelkern der Foederation bewiesen. Das gibt vorsichtigen Grund zur Hoffnung in dieser schlimmen Zeit.
Gelingt es der Regierung De Croo, das Modell-KHL der vier gleichberechtigten Gliedstaaten in dieser Legislaturperiode rechtswirksam umzusetzen, dürfte dies den Flämischen Liberalen und der PS / SPA mit Sicherheit zu gute kommen.