Menschen mit Bauchschmerzen warten oft zu lange, bis sie ihren Hausarzt oder Apotheker kontaktieren, um ihre Beschwerden gezielt anzugehen. Das sagten Ärzte- und Apothekervertreter am Donnerstag auf einer virtuellen Pressekonferenz.
Im Vergleich zu anderen Schmerzen, wie Halsschmerzen, Fieber, Migräne oder Kopfschmerzen, greifen Menschen mit Bauchschmerzen seltener zur Selbstmedikation. Wenn sie es dann doch tun, entscheiden sich die Menschen häufig für ein Medikament, das sie gerade zur Hand haben: So haben bereits 71 Prozent der Befragten mindestens einmal ein Schmerzmittel, wie z.B. Paracetamol, eingenommen.
Schmerzmittel lindern zwar kurzfristig den Schmerz in unserem Gehirn, beseitigen aber nicht die Ursache, die in der glatten Muskulatur der Darmwand verborgen ist. So ist es nicht verwunderlich, dass 16 Prozent der Befragten mit ihrer Selbst-Behandlung nicht zufrieden sind.
Kein Randphänomen
Die Mehrheit der Belgier hat mindestens einmal pro Jahr Bauschschmerzen. Zwei Drittel leiden mindestens monatlich darunter, fast jeder sechste sogar täglich.
Der Bauch ist übrigens sehr komplex: Unser Darm enthält Millionen von Nervenzellen und ist für die Produktion des Glückshormons Serotonin verantwortlich. Bauchschmerzen können die Lebensqualität stark beeinträchtigen und einschränken.
Zudem gibt es viele verschiedene Arten von Schmerzen: Durchfall, Krämpfe, Blähungen, Übelkeit, Reflux, eine langsame Verdauung und Verstopfung sind die häufigsten Beschwerden. Eine von drei Frauen leidet zudem unter monatlich wiederkehrenden Menstruationsschmerzen.
Oft sind die körperlichen Beschwerden auf Stress und Ernährung zurückzuführen. Es kann aber natürlich auch etwas anderes sein. Die Umfrageergebnisse zeigen aber, dass nur 40 Prozent der Betroffenen nach Informationen über eine Behandlung suchen und sich dabei genauso oft an die Online-Suchmaschine Google wenden wie an Ärzte und Apotheker.
Doch das Internet ist nicht immer die zuverlässigste Quelle für medizinischen Rat. Man sollte wenigstens den Apotheker um Rat bitten. Und am besten geht man zum Hausarzt.
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