Der Hersteller "Lotus Bakeries" möchte seine Speculoos in "Biscoff" umbenennen. Der belgische Traditionskeks kriegt damit einen Markennamen, unter dem Lotus Speculoos in fast allen anderen Ländern außer Belgien verkauft wird. Das ist klar ein Schritt hin zu mehr Globalisierung der Marke.
"Biscoff" ist eine Zusammensetzung zweier englischer Abkürzungen: "bis" als Abkürzung für "biscuit" - also Keks; und "coff" als Kürzel für "coffee", also Kaffee.
Der Speculoos ist also ein durch und durch belgisches Produkt. Wobei es natürlich noch andere Spekulatius gibt. Aber es stimmt, die Bäckerei "Lotus" wurde 1932 von Jan Boone Senior in Lembeke gegründet. Das bekannteste Produkt waren seine Speculoos: ein Keks aus Weizenmehl und Kandissirup oder karamellisiertem Zucker. Boone verpackte seine Speculoos einzeln und präsentierte sie der Gastronomie als "Plätzchen zum Kaffee". Der Erfolg war enorm, Boone begann zu exportieren.
Moittlerweile verkauft die Firma die Kekse in 65 Ländern - allerdings unter dem Namen "Biscoff". Nur in Belgien, den Niederlanden und Luxemburg heißen sie noch Spekuloos. Aber nicht mehr lange - nur noch bis Ende dieses Jahres. Kleiner Trost: Unter dem Markennamen Biscoff wird in diesen drei Ländern noch kleingedruckt "speculoos" stehen.
Spekulatius ist nicht gleich Spekulatius
Genau genommen liegt der feine Unterschied in den Selbstlauten: Speculoos ist nicht gleich Speculaas , auch wenn sie sich zum Verwechseln ähnlich sehen. Speculaas ist ursprünglich ein niederländisches Produkt, das zwar auch auf Mehl, braunem Zucker und Butter basiert. Im Unterschied zum flämischen Keks sind Spekulaas mit den typischen Spekulatius-Gewürzen verfeinert: Zimt, Muskatnuss, Nelken, Ingwerpulver, Kardamom und so weiter. Es gibt auch Varianten mit Anis und Koriandersamen. Die belgischen Speculoos enthalten keine fernöstlichen Gewürze, die waren in Belgien sehr teuer, wohingegen die Niederlande sie in großen Mengen und günstig aus ihren Kolonien importierten.
Wenn es darum geht, sich global aufzustellen, dann ist es hilfreich, einen einheitlichen Markennamen zu wählen. Das hat man in der Vergangenheit mit ganz berühmten Artikeln erfahren, wie zum Beispiel Twix. Die Schokostangen hießen bis 1991 Raider, danach wollte der Mutterkonzern Mars die amerikanische Bezeichnung verallgemeinern. Auch einschneidend: der Namenswechsel von Smiths-Chips in Lays - das war 2001. Oder noch M&M's - die hießen früher Treets oder Bonitos. Seit 1983 tragen sie weltweit die Anfangsbuchstaben ihrer Erfinder: Forrest Mars und Bruce Murrie.
belga/rtbf/vrt/jp
Jetzt bin ich aber erleichtert ! Ich hatte schon befürchtet, Speculoos sei ein unterjochter Afro-Amerikaner gewesen (wie Uncle Ben).
Was kommt als nächstes: Statt Fritten « staaf-patat »?