19 Kommentare

  1. Wer verstehen möchte, warum die Corona-Situation in Belgien derart katastrophal ist, sollte sich die Bilder aus den Einkaufsstraßen in Brüssel und Lüttich gestern anschauen.
    Dies verdeutlicht auch, warum in unserem Land Konzepte, die auf Eigenverantwortung und gesunden Menschenverstand setzen, zum Scheitern verurteilt sind.
    Leider haben dies auch die politischen Verantwortungsträger in unserem Land mal wieder viel, viel zu spät erkannt.
    Dass es heute noch zu einem verkaufsoffenen Sonntag kommt ist der Gipfel der Ignoranz.

  2. Het Nieuwsbad titelt:
    "Antwerpse politie legt kot- en Halloweenfeestjes stil: enkele feestvierders zelfs twee keer betrapt, dronken vrouw krabt agente in gezicht"

    In manchen Geschäften kommt es zu Hamsterkäufen, Toilettenpapier und Nudeln...

    "N'allez pas dans les commerces ce dimanche" warnt Minister Vandenbroucke. Ob's was nützt?

    Das sind dann die verantwortungsbewussten Bürger, die so oft beschworen werden und die doch angeblich keine Zwangsmaßnahmen nötig haben, sondern alle "Empfehlungen" freiwillig einhalten würden, versprochen?

    Übrigens auch in Uppsala scheinen die lauwarmen "Empfehlungen" nicht mehr so zu greifen, weil jetzt "strengere" her müssen. Warum eigentlich, sind die Schweden doch besonders autoritätshörige Staatsbürger, dir sich bisher ohne Murren an die gegebenen Ratschläge hielten. Oder etwa doch nicht mehr so sehr?

  3. @Dieter Leonhard, danke für deinen Kommentar, der die belgische Realität perfekt widerspiegelt. Man kann es (gerade ich als nicht-Belgierin, aber in der Wallonie wohnhaft) wirklich nicht mehr nachvollziehen. Es wird alles in Anspruch genommen, was irgendwie noch geht, wie eine Protestveranstaltung. Warum das alles? Aus Sicht der Geschäfte kann ich es nachempfinden, aber mit Sicht der damit verbundenen Gefahr nicht. Ab Montag wird doch eh in Deutschland eingekauft werden. Jetzt wird die "Regionalität" der Einkäufe hervorgehoben, in wenigen Tagen wird das niemanden mehr interessieren. Schon verrückt, dass hier nicht Einhalt geboten wurde.

  4. Genau deshalb sollten DE und LU die Grenze dichtmachen, damit dieser "virulente" Billigtourismus, der zu Hause ein riesige Eigenheim und volles Bankkonto besitzt und mit nem dicken Auto mit manchmal ner Luxemburger Plaque als Belgier protzt, dort bleibt wo er hingehoert, in der geliebten Heimat.

    Nebenbei ist unseren heimischen Geschäftebetreibern geholfen wenn die Leute hier in der DG oder unseren wallonischen Nachbarn einkaufen statt im Ausland.

  5. Bei diesen autoritären Maßnahmen zur vorgeblichen Bekämpfung des Coronavirus wird vielen langfristig ein riesiger Schaden (Zerstörung der Existenz bzw. psychischer Schaden- Vereinsamung und... und... und...)zugefügt um ein kurzfristiges Problem ( minimal höhere Sterberate, vollere Krankenhäuser)zu lösen. Das Augenmaß bei den Maßnahmen (Maskenpflicht in Schule, jetzt Verlängerung Ferien, Kontaktbeschränkungen, Schließung von Geschäften,etc.)ist lange verloren gegangen. Wo ist eigentlich das Parlament? Gibt es das noch? Ich höre nur einen autoritären Sicherheitsrat, Virologen und daneben nur Ja Sager. Kritische Auseinandersetzung mit den Maßnahmen gibt es nicht. Die Medien sind fast nur noch Sprachrohr der regierenden. Belgien 2020!

  6. @ Ralf Schophoven

    Volle Krankenhäuser und eine höhere Sterberate sind für Sie also ein kurzfristiges Problem? So kann man es natürlich auch sehen. Als Angestellte in der Veranstaltungsbranche befinde ich mich beruflich immer noch im ersten Lockdown - Kurzarbeit seit März, Ende nicht absehbar. Allerdings schimpfe ich nicht über die Maßnahmen, sondern habe vollstes Verständnis. Schuld an der Misere ist das Virus, niemand sonst. (Vielleicht noch Verharmloser und sonstige Schwurbler; fraglich, ob die sich im richtigen Leben auch so auflehnen, oder nur virtuell mal einen auf dicke Hose machen.)

  7. @R. Schophoven

    Bitte um Erläuterung, wie sie dem Kollaps des Gesundheitssystems begegnen würden. Oder ist dies und die dort arbeitenden und zu pflegenden Menschen nicht ihr Problem?

    Ich sehe da nur eins: man sortiert die Menschen aus, deren Behandlung die wenigsten Erfolgschancen haben. (Triage)
    Dazu gehören dann nicht nur Covid19-Patienten, sondern auch Herzpatienten, Unfallopfer,... die einer Krankenhaus- oder Intensivbehandlung bedürfen.

    Dazu gilt es Kriterien und Behandlungskategorien zu schaffen, die Auskunft darüber geben, wer leben darf und wer nicht.

    Falls Ärzte und Pfleger zu dem Zeitpunkt noch zur Verfügung stehen, müssen diese die Triage vornehmen.

    Desto mehr das Virus durch das Verhalten der Menschen zirkuliert, desto mehr Risikogruppen werden erreicht, desto höher die Krankenhaus- und notwendigen Intensivbehandlungen.

    Wenn anfangs die über 80-Jährigen aussortiert werden, sind es zum Schluss dann vielleicht die 65-Jährigen, oder die Krebspatienten, oder die Übergewichtigen, oder die Diabetiker,...

    Belgien 2020?
    Belgien 1620!

    Unkritischen Ja-Sager?
    Leider lassen die Kritiker jedes Alternativkonzept vermissen,
    das "unseren" humanitären Werten entspricht.

  8. @ Klara Lehmbach

    Sie müssen meine Meinung nicht teilen, Sie dürfen sich sogar empören, aber bitte Argumentieren sie. Da kam hier nichts zur Sache( warum haben sie vollstes Verständnis)Das muss nicht sein wie sie Leute wie mich runtermachen wollen (Virtuell auf dicke Hose machen). Ich spreche hier mit Klarnamen

  9. Herr Schophoven,
    ICH soll argumentieren, während SIE einfach nur ohne Argumente alles schlecht reden dürfen? Bei jemandem, dem Menschenleben anscheinend nichts wert sind, gehen mir die Argumente aus. Ich resigniere vor so viel Empathielosigkeit.
    Mir gehen übrigens die Maßnahmen nicht weit genug, nachdem die ganzen Ausnahmeregelungen veröffentlicht wurden. Ein harter Lockdown wäre schneller vorüber, als einer mit etlichen Ausnahmen.
    Ich sehe es insgesamt so, dass wir von der Entweder-Oder-Haltung wegkommen müssen. Entweder Menschen retten oder Wirtschaft retten stimmt doch so nicht, das bedingt sich doch gegenseitig. Wenn alle krank sind, läuft die Wirtschaft erst recht nicht weiter.
    Schon mal daran gedacht, dass etliche Leute sich freiwillig vernünftig verhalten, einfach so, weil sie selbst das entschieden haben. Wieso glauben Sie, dass es sich dabei um Ja-Sager handelt. Und wenn ich „Ja“ zu Ihrer Meinung sage, was bin ich dann?

  10. @Jean-Pierre DRESCHER

    Sie schreiben:

    Nebenbei ist unseren heimischen Geschäftebetreibern geholfen wenn die Leute hier in der DG oder unseren wallonischen Nachbarn einkaufen statt im Ausland.

    Mal abgesehen von der jetzigen Krise hätte ich eine andere Idee: Wie wäre es, die Abgaben soweit zu senken, dass unsere Geschäfte mit dem Ausland wieder konkurrenzfähig werden?

  11. Werte Frau Lehmbach, von einem härteren Lockdown halte ich offen gestanden nicht viel, da der Winter noch lang ist und die Erfahrungen aus jenen Ländern, die in der ersten Hälfte des Jahres einen harten Lockdown hatten (Italien, Spanien, Frankreich …), zeigt, dass diese jetzt auch nicht viel besser dastehen.
    Einen harten Lockdown mit einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit in einem Radius von sagen wir 20 km um den eigenen Wohnort herum, kann man in der vor uns liegenden dunklen Jahreszeit nur max. einen Monat lang durchhalten. Die Frage ist: Was kommt danach, gerade im Hinblick auf das Weihnachtsfest?
    Wir sehen ja, wie schon jetzt die Menschen in Italien und Spanien protestieren.
    Der entscheidende Punkt ist: Selbst wenn dadurch die Infektionszahlen massiv zurückgehen würden, ist das Virus nicht weg, also muss der Lockdown so ausgestaltet werden, dass nach deren Beendigung die Infektionsrate nicht wieder sprunghaft ansteigt und er von der Mehrheit der Bevölkerung mitgetragen wird.

  12. Frau Lehmbach

    Warum werden sie persönlich? Ich bin ja nicht gegen alle Maßnahmen. Abstand Hygiene undMaskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr war noch in Ordnung. Veranstaltungen ( Privatfeiern)wären besser komplett verboten gewesen. Hier dürfte einer guter Teil der Probleme herrühren. Jedoch hatte die Politik mehrere Monate Zeit für bessere Strategien. Nehmen Sie Schweden als Beispiel wo sich die dort eingeführten Regeln seit Monaten bis heute recht erfolgreich bewährt haben.

  13. Man kann nur hoffen, dass die Menschen vernünftig bleiben und jetzt nicht der große Shoppingtourismus in die Nachbarländer ausbricht. Wobei es ja in Deutschland weniger gefährlich ist als hier in Belgien.

  14. Ich schließe mich Herrn Schophoven an. Ich unterstütze auch vollkommen Maßnahmen wie Abstandhalten, Maskentragen, Hygiene Maßnahmen..... Aber das was aktuell beschlossen wird kann ich absolut nicht Nachvollziehen. Deutschland wird immer von den Medien hoch gelobt, was für mich kein Sinn macht. Dort waren die Maßnahmen nicht mal ansatzweise so stark wie in Belgien. Und aus meiner persönlicher Erfahrung sind die Menschen in Belgien auch viel disziplinierter. Anscheinend sind die Maßnahmen nicht zielgerichtet. Der Fokus sollte viel mehr auf die Gefährdeten Personen liegen. @Frau Lehmbach: Ich denke das keiner in Frage stellt das jeder Menschenleben wichtig ist. Aber Sie sollten sich überlegen das wir in einer Globalen Welt leben und das die Maßnahmen die wir hier treffen auch Auswirkungen auf Menschen in Afrika, Asien, Südamerika.. haben. Ich möchte gerne wissen wer dann die Zahlen präsentiert wieviele Menschen weltweit an den Folgen gestorben sind. Aber das betrifft uns ja nicht mehr

  15. @ Herr Jusczyk

    Mit härteren Maßnahmen meine ich nicht einen eingeschränkten BewegungsRadius; ich empfinde schon die Ausgangssperre als grenzwertig, obwohl ich das Anliegen dahinter nachvollziehen kann. Mich stören die ganzen Ausnahmen, die jetzt bei Geschäften gemacht werden. Es sollten doch alle nichtessentiellen Geschäfte schließen - auf einmal sind Schreibwarenläden und Kurzwarenläden überlebenswichtig.
    Der Appell der Meldung zu der wir hier schreiben, lautet, bitte nicht heute am Sonntag shoppen zu gehen. Das so ein Appell überhaupt nötig ist, zeigt doch, dass man Angst vor der Unvernunft der Bevölkerung hat. Und ich denke, da könnte was dran sein. Ich befürchteeinfach, dass die Situation hier bald außer Kontrolle gerät.
    Auf der anderen Seite haben Sie Recht, wir werden die Maßnahmen lange durchhalten müssen, dementsprechend sollten sie für alle umsetzbar sein.

    @ Herr Schophoven

    In Schweden explodieren die Zahlen und die Maßnahmen werden verschärft.

  16. Herr Touni, ich glaube, was in Deutschland besser funktioniert hat, ist die Rückverfolgung der Kontaktpersonen.
    Das ist zwar inzwischen aufgrund der gestiegenen Anzahl an Fällen auch dort kaum noch effektiv möglich, aber man konnte sich dadurch einen zeitlichen Vorteil erkaufen und geht nun frühzeitig in einen verhältnismäßig milden Lockdown.
    Der Lockdown, den wir jetzt in Belgien haben, hätte eigentlich einen Monat früher kommen sollen, was jedoch politisch nicht vermittelbar gewesen wäre. Gleichwohl denke ich, dass es ein entscheidender Fehler war, zu einem Zeitpunkt, als die Infektionszahlen bereits anstiegen, weitere Lockerungen zu beschließen.

    Um auf das Beispiel Schweden Bezug zu nehmen: Man kann dieses nicht einfach auf Belgien übertragen. Belgien ist viel dichter besiedelt; außerdem wird beim schwedischen Modell vorausgesetzt, dass sich die Bevölkerung an die Empfehlungen der Regierung hält.

    Zum Thema »den Fokus auf die gefährdeten Personen legen«: Was bedeutet das konkret?

    Viele Entwicklungsländer sind bisher übrigens erstaunlich gut durch die Pandemie gekommen.

  17. @ Herr Jusczyk:
    Grundsätzlich bin ich Ihrer Meinung. Er ist aber ganz einfach zu spät; die Lage ist längst außer Kontrolle geraten. In den nächsten Tagen wird man in den Krankenhäusern mit der Triage beginnen müssen.
    Die Demonstranten in Spanien und Italien gehen vom rechten Rand aus; Corona ist da nur ein Vorwand.

    @ Herr Schophoven
    Sie benutzen das einschlägige Vokabular der Querdenker-Szene. Da haben Sie von mir einfach keine Nettigkeiten zu erwarten.
    P.S. Die Zahlen in Schweden steigen, die Maßnahmen werden verschärft.

    @ Herr Tuoni:
    Wieso sollten Menschen in Afrika, Asien usw. sterben, wenn wir im Lockdown sind?
    Die Forderung nur gefährdete Personen zu schützen ist auch nur Populismus.

    Auf der ganzen Welt gibt doch bisher nur ein Mittel gegen das Virus: Kontaktbeschränkung. Und zwar für alle.

  18. @Frau LEHMBACH
    Es scheint das Sie in ihrer eigenen Blase leben und von Wirtschaft auch wenig Ahnung haben. Die Welt ist vernetzt und wenn Geschäft und Unternehmen in den Industriestaaten schließen müssen hat es wohl Auswirkungen in den Ärmeren Länder. Oft sind genau diese Länder unsere Rohstofflieferanten und stellen auch andere Produkte her. Diese haben meist auch kein Soziales System. Ich habe es Satt das Menschen wie Sie andere fertig machen weil man Wirtschaft vor Menschenleben setzt.