Zunächst die gute Nachricht: Die Zahl der Wohnungseinbrüche nimmt zum siebten Mal in Folge ab. Allerdings sind es pro Jahr immer noch über 47.000 Fälle. Oder anders gesagt: Die Einbrecher schlagen Tag für Tag im Schnitt landesweit über 130 Mal zu. Und sie verursachen dabei nicht nur materielle Schäden, wie die föderale Innenministerin Annelies Verlinden erklärte. Die Taten können auch große psychologische Auswirkungen bei den Opfern haben.
Die Kampagnenwoche fällt auch nicht zufällig mit der Umstellung auf die Winterzeit zusammen. Jetzt, wo die Tage dunkler und kürzer werden, sei es für Kriminelle einfacher zu sehen, welche Wohnungen gerade leer seien. Beispielsweise, weil die Rollläden unten seien oder kein Licht brenne.
Dieses Jahr wolle man besonders für den Schutz der ersten Stockwerke sensibilisieren. Erdgeschosse seien meist schon gut gesichert. Einbrecher würden aber alle sich bietenden Gegenstände und Möglichkeiten nutzen, um auch in höhere Etagen zu gelangen.
Aufgrund der Corona-Krise hielten sich die Menschen auch seltener außer Haus auf. Das könne zu einem falschen Gefühl der Sicherheit verleiten. Die Praxis zeige, dass Einbrecher gerade einmal fünf Minuten bräuchten, um einzudringen, sich zu bedienen und wieder zu verschwinden. Dafür reiche auch die kürzeste Abwesenheit aus. Deswegen empfiehlt die Polizei unter anderem, auch in diesen Fällen Fenster und Türen zu verschließen und Wertgegenstände nicht offen herumliegen zu lassen.
Boris Schmidt