Die Reaktionen der meisten politischen Parteien sind überaus negativ. Parlamentarier der Sozialisten, Liberalen und Grünen brachten ihre Entrüstung zum Ausdruck.
Man dürfe nicht vergessen, dass Millionen von HIV-Infizierten nicht die geringste Schuld an ihrer Krankheit hätten.
Jan Roegiers von den flämischen Sozialisten nannte die Aussagen abwegig und dumm. Seine Parteikollegin, die Ärztin und Senatorin Marleen Temmerman sagte, das Buch von Erzbischof Léonard gehöre in den Papierkorb.
Auch Politiker aus den Reihen der Christlichsozialen äußerten ihren Unmut und sprachen von einer sinnlosen Provokation.
Einführung einer Kirchensteuer
Die flämischen Liberalen schlugen als Reaktion eine Debatte über die Einführung einer Kirchensteuer in Belgien vor, durch die jeder Steuerzahler entscheiden könne, welcher Konfession sein Geld zugutekommen soll.
Der Staat dürfe nicht mehr automatisch Fördergelder an die Kirche zahlen, erklärten sie. Die Entscheidung solle jedem Bürger selbst überlassen werden.
In einer Stellungnahme des Erzbistums hieß es, man habe die Aussagen Leonard aus dem Kontext gerissen.
belga/alk - Archivbild belga