Fünf der insgesamt 17 Festgenommenen waren bereits gestern angehört worden - einer muss vorläufig in Haft bleiben. Bei den Männern handelt sich überwiegend um Armee-Angehörige. Sie waren gestern bei einer großangelegten Razzia der Polizei in Kasernen und Privatwohnungen aufgegriffen worden. Die Beamten stellten neben neonazistischem Propagandamaterial auch Waffen, Sprengstoff und eine selbstgebastelte Bombe sicher. Der mutmaßliche Anführer der Gruppe ist ein Berufssoldat aus der Kaserne von Leopoldsburg. Er wurde jahrelang vom Verfassungsschutz beobachtet.
Die Armeeführung lehnt jeden Kommentar zu den Festnahmen ab und verweist auf das Kabinett von Verteidigungsminister Flahaut. Dieser spricht von Einzelfällen. Die Gewerkschaften fürchten um das Image der Streitkräfte.
Innenminister Dewael fordert eine Ausweitung des bestehenden Rassismus-Gesetzes auf rechtsextreme Gruppierungen. Bisher ist es nur auf Einzelpersonen anwendbar.
Militärführung will sich zu Festnahmen rechtsextremer Soldaten nicht äußern
Die gestern in Flandern festgenommenen mutmaßlichen Mitglieder einer rechtsextremen Vereinigung werden zur Stunde dem Untersuchungsrichter vorgeführt.