Das Unternehmen Signpost ist in Belgien Marktführer in der Digitalisierung von Schulen. Diese haben eine Mail von Signpost erhalten, dass man nur noch wenige Tausende Laptops auf Lager habe. Und wenn die weg sind, müsse man mindestens bis zum nächsten Jahr warten. Es hätte allerdings schlimmer kommen können. Das Unternehmen hatte vor sechs Monaten noch schnell 35.000 Laptops bestellt, weil man im März feststellen konnte, dass es in China Produktionsprobleme gab.
Das Unternehmen hat auch noch weitere 30.000 Laptops bestellt. Wann die ankommen werden, weiß man nicht. Der Firmenleiter Arne Vandendriesche sagte der Zeitung De Tijd, dass seine größten Lieferanten - HP und Lenovo - jedenfalls davon ausgehen, dass der Technologiemarkt noch zwei Jahre Kopf steht.
Home-Office
Aber nicht nur die zunehmende Digitalisierung des Unterrichtswesens sorgt für längere Wartezeiten. Weltweit wurden Mitarbeiter ins Home-Office geschickt - und mit der Zunahme von Videokonferenzen sind auch Headsets, Kameras, Mikrofone und Bildschirme gefragt.
Auch Whitemilk, ein Unternehmen, das Klassenzimmer und Büros mit technologischen Geräten ausstattet, stellt seit Juni eine zunehmende Knappheit auf dem Markt fest. Normalerweise gibt es für eine Ausrüstung eine maximale Wartezeit von zwei Wochen. Jetzt sind es bis zu zwei oder sogar drei Monate, sagte ein Manager.
Das Unternehmen Exertis ist in der selben Branche aktiv. Hier meldet man: "Unsere Lager sind leer. Viele Produkte sind nicht oder kaum auf Lager, und was reinkommt, ist sofort weg." Es sei einfach unmöglich, einen strategischen Vorrat anzulegen.
Lieferzeiten
Das Problem haben auch viele Hersteller. Der Engpass liegt bei den Komponenten, wie z.B. Computerchips, Platinen oder Kameraobjektiven. Der Grund: Der Luftfrachtverkehr ist infolge der Corona-Pandemie immer noch gestört. Dadurch sind die Lieferzeiten nicht mehr so effizient auf den Produktionsprozess abgestimmt. Das alles bedeutet einen Zeitverlust, der die Lieferzeiten drastisch verlängert.
Warum man solche Produkte in Technikgeschäften doch noch finden kann, hat die Zeitung De Tijd Mediamarkt gefragt. Dort hat man in den Abteilungen für Computertechnologie im Sommer einen Verkaufsanstieg von 50 Prozent registriert. Man hat früh und ständig nachbestellt und das Problem auch dadurch gelöst, indem man alternative Produkte ins Regal gestellt hat. Einen Laptop findet man also auch jetzt noch problemlos. Aber vielleicht gerade nicht genau das Traummodell, dass man sich gerade wünscht.
detijd/mz